Diejenigen, die mich kennen wissen genau, daß ich äußerst bescheidene Ansprüche an das Gelingen einer Party oder sonstigen Festivität lege.
Es sind derer zwei:
1. das Bier darf nicht alle werden
2. die Schnittchen müssen ordentlich sein
Natürlich ist heutzutage allein schon das Wort „Schnittchen“ ein Relikt aus weit zurückliegenden Zeiten. Es hat eine lauwarmen, heimeligen, etwas verpupsten Charakter.
Dies hat messerscharf der Tagesspiegel in seiner gestrigen Ausgabe erkannt und eine, wie ich finde, sehr nette Story darüber gemacht.
Diese habe ich heute zunächst nicht in der Onlineausgabe gefunden. Nach einem Anflug von Verzweiflung entfaltete sich des Rätsels Lösung, der Artikel hat Online eine andere Überschrift bekommen. Das ist nun ein starkes Stück. In der Printausgabe ist von „Schnittchen 2.0“ die Rede, online ist der Titel hochgradig politisch Stullen liegen im Krisentrend.
Ja was hat sich die Redaktion dabei gedacht? Ist die Printüberschrift ein Marketinggag um Web2.0-affine Menschen das Holzmedium nahezubringen? Ist das Krisengerede in der Onlineausgabe ein Aufhänger für Internetausdrucken?
Wir können raten, aber lecker sind sie doch, die gut gemachten Schnittchen.