Es muß Jahrhunderte her sein als ich das Wort das letzte Mal gehört oder gelesen habe. Ich erinnere nicht mehr ob es im Geographie- oder Biologieuntericht war, vermute letzteres im Zusammenhang mit Sukzession – Queller. Dass diese Pflanze eßbar sein soll, davon habe ich allen Ernstes gestern erst erfahren, nachdem die Holde per Telephon einge Fischrezepte ausgetauschte. Sichtlich überrascht fragte ich per Twitter nach und bekam auch prompt eine Antwort:
Leider war das an diesem Tag nicht meine Richtung und so fuhr ich in ein Kaufhaus am Wittenbergplatz in dessen Fischabteilung ich Skreikotelettes im Sonderangebot kaufte und die den Queller ebenfalls vorrätig hatten. Ein Kilopreis von 35€ für das Gemüse ließ mich vor Schreck keine Luft bekommen (frischer Queller in der Saison soll an der Küste ca. 25€ pro Kilo kosten) aber wir brauchten nur 100 bis 150 Gramm.
Über den Skrei hatte ich bereits im vergangenen Jahr berichtet aber wir versuchten nun ein neues Rezept. Als wichtigste Erkenntnis bei der Zubereitung des Fisches heute gilt, vergiß die drei S von Salzen, Säuern, Stehen lassen, dies ist nicht mehr adäquat, da die Frische des Fisches heute einigermaßen gegeben ist und der Geruch nicht mehr mit Zitrone überdeckt werden muß. Die Zitrone zerstört im übrigen das Eiweiß des Fisches und läßt ihn hart werden.

Wie haben wir den Fisch und das Gemüse zubereitet?
Den Fisch also nicht gesalzen, gesäuert und stehen gelassen sondern nur gewaschen, trockengetupft und leicht mehliert. Dann die Koteletts, je nach Dicke zwei bis drei Minuten auf jeder Seite mit hoher Hitze angebraten, ein Stück Butter kurz vor Ende des Bratvorganges für die Verfeinerung des Geschmacks zugeben. Den Queller waschen, abtropfen lassen und mit Butter in einer Pfanne bei hoher Hitze kurz schwenken. Das Gemüse auf die Koteletts geben und mit Salzkartoffeln und Buttersößchen servieren.

Das Aroma des Quellers, sein salzig-pfeffriger Geschmack harmoniert vorzüglich mit dem Skrei, den ich auch nicht nachgesalzen habe. Insgesamt ein vollkommen rundes Gericht. Den Queller habe ich auch roh probiert und finde ihn auch so köstlich. Als Bestandteil in einem Salat kann ich ihn mir sehr gut vorstellen. Ein wenig von dem Gemüse hatte ich vor der Zubereitung beiseite gelegt und roh zum Frühstück auf einem Räucherlachsbrot als Garnitur verwand. Interessante Komposition!

Ein Gedanke zu “Meeresgemüse”
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