Buletten

Ein Grundpfeiler der Berliner Cuisine ist ja nicht wirklich die Currywurst sondern die wesentlich ältere Bulette. Sie ist natürlich auch anderen Landesteilen in Variationen und unter ausgesprochen lustigen Namen wie Frikadelle, Klops oder Fleischpflanzerl bekannt. Zu Zeiten der ehemaligen DDR war sie in Ostberlin unter der putzigen Bezeichnung Grilletta gang und gebe. Der entsprechende Wikipedia-Artikel geht davon aus, daß der Begriff Bulette mit der Napoleonischen Besetzung Berlins eingang in die deutsche Sprache fand und daraus die Bezeichnung Grilletta abgeleite wurde. (Ich muß den @moellus ob seiner profunden Kenntnisse des DDR-Alltags darüber bei Gelegenheit in der kommenden Woche befragen.) Buletten gehören in die Kategorie erschwingliche Lebensmittel und mit etwas Pfiff und den richtigen Zutaten kann daraus auch in der hier beschriebenen Standardversion ein Festschmaus werden.
Für zwei Personen verwenden wir für eine Mahlzeit gut 500 gr Rinderhack, lieber etwas mehr als weniger. Diese Menge wird mit Pfeffer, Salz, Oregano und Paprika gewürzt und mit zwei eingeweichten Scheiben Toast, geriebener Semmel, einem Ei, Petersilie und gedünsteten Zwiebeln vermengt. Die Masse lassen wir dann für eine halbe Stunde bis Stunde zum Durchziehen ruhen. Nach dieser Zeit eventuell nachwürzen und die Stücke in mit den Händen in die gewünschte Form und Größe bringen. Anschließend in einer Pfanne mit heißem Fett goldbraun braten.

Buletten
Buletten

Dazu nehmen wir Salzkartoffen mit Buttersößchen, als Gemüse verwenden wir das was aktuell frisch angeboten wird. Bleibt die ein oder andere Bulette am Abend übrig, so esse ich sie auch gerne am nächsten Morgen kalt um Frühstück. Bei unserem gestrigen Abendessen hatten wir es mit dem Würzen etwas zu gut gemeint und ich selber mußte doch etliche Flaschen Bier als Durstlöscher konsumieren. Passiert halt, ne!