Auf unserem wochenendlichen Kurztrip nach Hamburg besuchen die Holde und ich erneut die Bank zum Dinner, da ich zuvor auf der Webseite vom Angebot eines 4-Gang-Menues zum Preis von 29,50 Euro gelesen hatte. Das liest sich unglaublich, das will ich ausprobieren. Onlinereservierung war schon zu Beginn der Woche nicht mehr möglich aber per Telefon haben wir noch einen Tisch bekommen. Kein Wunder, das Restaurant ist gut besucht. Die Holde entscheidet sich nicht für das Menue sondern nimmt zwei Gänge von der Karte:
Hauptgang: Tournedo vom Sylter Gallowayrind unter der Pfefferkruste dazu junger Wirsing a la créme & Bratkartoffeln
Dessert: Halbflüssiger Schokoladenkuchen mit Mango & Kokoseis
Der Hauptgang sieht dann so aus und ich verrate keine Geheimnis, daß ich noch ein Stück vom Tournedo ab bekomme:

Ich entscheide mich für das Menue und die dazu passend angebotene Fränkische Weinbegleitung, die allerdings kreativ aufgebrochen werden muß, da ich keine Rotweine trinke. Das gelang famos. Die Vorspeisenvariation aus fünf Köstlichkeisten liest sich so:
1. Tatar vom Yellowfin Tuna mit Avocadocréme, Knuspersalat & leichter Honig-Chilisauce
2. Gazpacho mit Erdbeeren & Olivenöl
3. Gebratene Jakobsmuschel auf Tomaten-Bananensalat & Koriander
4. Möhren aus dem Alten Land mit roten Zwiebeln, Orangen & Ziegenkäse
5. Carpaccio vom Sylter Gallowayrind mit Tomaten Cous Cous & Zucchini Pistou
Und das sieht dann so aus:

Alle Fünf Köstlichkeiten sind wirklich köstlich, es gibt nichts daran zu deuteln. Hervorheben möchte ich jedoch die Möhren aus dem Alten Land, die für mich als Fleischfresser wirklich ausgezeichnet schmecken. Sie sind interessant gewürzt und haben ein feines, ganz eigenes Aroma.
Der Zwischengang ist recht eigenwillig aber interessant:
Topfen-Kräuter-Ravioli auf lauwarmen Kopfsalat, confierten Zitronen & Speck-Croûtons

Die Ravioli sind sehr gut, die Säure der Zitronen geben dem Zwischengang einen ganz eigenen Geschmack. Ich denke, daß wird der Teil des Menues sein, über den die Urteile auseinandergehen werden. Ich sehe im Zwischengang eine geschmackliche Bereicherung.
Der Hauptgang wird in einem tiefen Teller serviert:
Glasiertes Stubenkükenbrüstchen & geschmorte Keule dazu in Aromaten gebratene Gamba, Kartoffel-Tomaten Mousseline, Auberginen, Blattspinat mit Basilikum & Mozzarella

Sowohl Brüstchen als auch die Keule sind geschmacklich sehr gut und das Fleisch an der Keule läßt sich leicht ablösen. Auch die Gamba ist ein Genuß. Ein wenig irritiert bin ich von der Mousseline irgendwie paßt sie strukturell nur suboptimal in diese Komposition. Insgesamt ist der Hauptgang wunderbar.
Zum Abschluß als vierter Gang das Dessert, stilvoll auf einer Étagère kredenzt finde ich folgende Leckereien von oben nach unten gesehen vor:
1. Créme Brûlée von weißer Schokolade mit Erdbeersorbet
2. Aufgeschlagenes Canache mit Tonkabohne
3. Halbflüssiger Schokoladenkuchen mit Sauerrahm-Rhabarbereis

Ich bin ja nicht so der Dessertliebhaber aber der halbflüssige Schokoladenkuchen und die Créme Brûlée sind ein sehr guter Abschluß des Menues. Und dazu gibt es den einzigartigen Dessertwein den ich schon beim Entenmenue im Dezember letzten Jahres genießen konnte.
Dieses Menue ist geschmacklich großartig und vom Preis-Leistungsverhältnis her gesehen unschlagbar. Da bringt die Küche der Bank wirklich etwas Besonderes auf den Tisch. Also hingehen und genießen, es lohnt sich!
Ein Gedanke zu “Hamburger Schlemmersommer”
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