„He’s the real deal. What he’s doing is absolutely proper stuff.“ (Nassim Taleb über Nate Silver nach Carole Cadwalladr 17.12.2012)
Nein, ich habe mich geweigert das Buch zu lesen, bis heute jedenfalls. Ein Buch mit dem Titel „Die Berechnung der Zukunft“ erscheint mir unseriös und grotesk und ich habe keinerlei Lust mich mit derlei Unsinn zu beschäftigen. Noch immer gilt für mich die Poppersche Regel, daß ich heute nicht prognostizieren kann, was ich morgen wissen werde. Die Zukunft ist offen und selbst Fantastilliarden von Rechenkapazitäten und Algorithmen werden das nicht ändern. Aber wie häufig bei Gefühlen wie Abneigung gegen so einen Buchtitel habe ich mittels Heuristiken bewertet, mit Urteilen ohne Nachdenken, mit Urteilen ohne Urteilskraft. Hätte ich einfach nur den Orginaltitel „The Signal and the Noise“ von Nate Silvers Buch richtig wahrgenommen wäre meine Reaktion statt Abneigung, sicher Interesse gewesen. Schon beim ersten Durchblättern des Buches, beim Blick in das Register wird sehr schnell deutlich, daß Titel und Klappentext dem Buch in keinster Weise gerecht werden und allenfalls europäisch verlegerischer Sensationsmache geschuldet sind. Nach den ersten vierundsechzig Seiten ist mir klar, dieses Buch schließt an die Erkenntnisse der modernen Unsicherheits- und Risikoforschung, wie durch Gerd Gigerenzer, Daniel Kahnemann und Nassim Taleb erarbeitet, an und es kann sicherlich Perspektiven erweitern.
Ich bin gespannt auf das Werk.
Ein Gedanke zu “Ein völlig mißlungener Buchtitel”
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