Die Redewendung „Zwischen den Jahren“ hat es tatsächlich zu einem Eintrag in die Wikipedia geschafft. Dort werden Herkunft und Sinn sehr schön in aller Kürze dargestellt.
Für mich ist „Zwischen den Jahren“ der Zeitraum vom 27.12. bis zu Silvester und hat von Kindesbeinen an seine sehr eigene Bedeutung. Festgesetzt im „elterlichen Gefängnis“ an den Weihnachtsfeiertagen war der 27.12. der erste Tag, an dem meine Freunde und ich uns wieder trafen. Als Kurze im Juvenilstadium besorgten wir uns von irgendwoher Ladyknaller und Chinakracher. Die Matten der Ladykracher bauten wir mit ungeheurer Geduld auseinander um dann die Tage bis Silvester einen Haufen Dinge, von Auspuffrohren oder Baumrinden bis zu Briefkästen und Schneehaufen, mit den Knallern zu traktieren. Das große Finale unseres Tuns war natürlich der Silvesterabend. Später dann, als Jugendlicher wurden zwischen den Jahren Folgen des Beat-Clubs wiederholt, die wir jeden Nachmittag im TV sahen. (Die Fernsehlandschaft war eine deutlich andere als heute) Das Lebenstempo damals war ein ganz anderes, so war die Zeit deutlich gedehnt und diese fünf Tage erlebte ich als fast endlos.
Heute empfinde ich die Tage ähnlich denn ich versuche sie dem aktuellen Alter angemessen, wie „damals“ zu verbringen. Zurück vom Weihnachtsbesuch ist dieser Zeitraum ohne Termine, ohne To-Do-Listen und ohne Verpflichtungen. Auch die täglichen Handlungen wie beispielsweise das Frühstücken sind entschleunigt. So ist dieses „Zwischen den Jahren“ also völlig leer um das Lebenstempo zu drosseln und die Zeit zu dehnen. Ich fühle mich gut dabei.
2 Gedanken zu “Zwischen den Jahren”
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