Minuten unterschiedlicher Dauer

Ich stehe auf dem U-Bahnhof Hallesches Tor und warte auf den Zug. Vier Minuten bis Ankunft. Die Sonne scheint und so gehe ich zur Erbauung langsam bis zum Ende des Bahnsteigs und wieder zurück. Dies dauert ungefähr zwei Minuten. Die Fahrzeitanzeige zeigt immer noch vier Minuten an. Zwei weitere Minuten vergehen – immer noch vier Minuten bis Ankunft des Zuges. Solche sich dehnenden Minuten kenne ich selbstverständlich aus langer Erfahrung, doch auch der ärgste Skeptiker lernt hier in der Nahverkehrsmatrix die Nichtlinearität der Zeit. Natürlich machte ich auch die Erfahrung in der anderen Richtung: Aus vier oder fünf Minuten wurden im Bruchteil eines Wimpernschlages nur noch eine Minute Wartezeit. Die atmende Zeit ist ein gar faszinierendes Ding.

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