Auf den ersten Blick fällt uns auf, dass Dankbarkeit anders gedacht werden muss als das Interesse. Beim Interesse konnten wir mit Alain Caillé das „Interesse an“ und das „Interesse für“ sachlogisch unterscheiden. Dankbar sind wir ausschließlich „für“. Allerdings ist dieses „dankbar für“ nicht allein eine soziale Verbindung zwischen Individuen sondern dankbar kann ich dem „Höchsten“ sein wie aber auch einem „Ding“, einer Institution, einer Organisation oder auch längst Verstorbenen. Dankbarkeit richtet sich also direkt an die Welt. Eine spannende Frage, die uns überhaupt dazu bringt über Dankbarkeit nachzudenken, ist:
Können wir uns selbst dankbar sein?
Wir suchen eine Antwort mit Hannah Arendt [1], die über „… das stumme Zwiegespräch zwischen mir und mir selbst.“ schreibt. Da wir uns als einem Ganzen in Zwei aufteilen können, die sich mit dem Medium der Sprache austauschen, so kann selbstverständlich „mir“ dem „mir selbst“ dankbar sein.
[1] Hannah Arendt: Vom Leben des Geistes: Das Denken Das Wollen, 1998, Seite 182
2 Gedanken zu “Über einen Versuch zu Dankbarkeit”
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