Keine vier Wochen nach dem Erstellen meines Twitteraccounts hatte ich mir das erste Tumblelog zugelegt. Was ich damit wollte war glasklar, automatisch von verschiedenen Diensten Texte, Links und Bilder chronologisch an einer Stelle ablegen. Einerseits um das Sammelsurium mit Interessierten zu teilen und andererseits um für mich selber eine Art Archiv anzulegen. Tumblr und soup.io sind die beiden Plattformen, die ich dafür nutze. Die automatische Übermittlung der Posts an die Tumblelogs wurde mit der Zeit immer instabiler und seit Ende 2011 ist der Import von Tweets durch die geänderte Twitter-Api nicht mehr möglich. Der Reiz des Neuen zieht natürlich und so wurden mit dem Aufkommen neuer Dienste wie z.B. Posterous die wackeligen Tumblelogs immer uninteressanter und ich habe sie schlichtweg nicht mehr genutzt, ich könnte auch sagen ich hätte sie vergessen.
Der Artikel „Tumblr is not what you think“ von Adam Rifkin Mitte Februar weckte nun erneut mein Interesse für die Tumblelogs. Tumblr ist nun, dank der jungen Generation unter den ersten 10 meistbesuchten Webseiten in den USA.
Die jungen Leute teilen unter sich NSFW-Inhalte, haben einen Anstandsaccount bei Facebook, der nur als Honeypot für die Eltern und die „uncoolen Freunde“ geführt wird. Finde ich spannend. Ich habe mir daraufhin meinen Account auf Tumblr noch einmal genauer angesehen. Die Bedienung ist heute einfacher gegenüber 2007, mehr und schönere Themen für das Design stehen zur Verfügung und die Seite ist stabil, da wackelt nichts, ganz im Gegensatz zu soup.io. Ich habe meinem Account ein neues, sehr schlichtes Thema namens „Easy Rider“ von Bill Israel spendiert, ein Impressum und Datenschutzhinweise eingebaut sowie ein Domain Mapping auf horax.cc durchgeführt.

Ich nutze das Tumblelog weiterhin wie damals gedacht als Archiv für Links, Bilder und Text und teile es mit Interessierten. Nach drei Wochen intensiverer Nutzung macht mir das noch Freude (mal sehen wie lange es anhält). Meine Inhalte sind unter die von mir üblicherweise verwendete CC BY-SA Lizenz gestellt. Die Rebloggingfunktion von Tumblr wirft allerdings urheberrechtliche Fragen auf. Aus Vorsicht stelle ich dann Inhalte anderer Personen, die ich selber reblogge unter deren Copyright wenn ich auf ihren Seiten keine andere Lizenz erkennen kann. Ein wenig beunruhigt bin ich daüber, daß ich bei Tumblr noch keine Exportfunktion bzw. Backupmethode meiner Inhalte gefunden habe, das Beispiel Posterous hat mich gewarnt. Ob Tumblr eine Zukunft hat wird sich zeigen, irgendwann muß auch ein tragfähiges Geschäftsmodell her.
2 Gedanken zu “Die Wiederentdeckung des Tumblelogs”
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