Über den Zwang zum Blockeditor

Jetzt ist es soweit, WordPress macht Ernst mit dem Gutenbergprojekt und erhöht den Druck auf die Bloggerïnnen: im Begleittext zum neuesten Update der App wird darauf hingewiesen, daß in Bälde neue Posts mit dem klassischen Editor nicht mehr möglich sein werden; die Bloggerïnnen mögen sich bitte an den Blockeditor gewöhnen.

Ich selber tue mich erheblich schwer mit dem Blockeditor. Nicht so sehr in der App, deren Möglichkeiten begrenzt sind, sondern in der Browserversion direkt auf WordPress.com. Dort mögen die Möglichkeiten deutlich erweitert sein, die Usablility ist für mich unterirdisch, es bedarf noch einiges an Übung bis zur Gewöhnung.

Das ist mein erster Post mit dem Blockeditor, geschrieben in der App auf dem iPad.

Selbstreferentielles (4)

Zurzeit ist die Form des Blogs zum Inhalt geworden. Das soll kurz ein letztes Mal in diesem Blogpost beleuchtet werden.

Ein guter Ausgangspunkt ist die zunehmende Selbstreflexion während der, gefühlt langsamer verrinnenden Zeit in der Pandemie. Das Gespräch zwischen mir und mir selbst dreht sich noch einmal verstärkt um die Dinge, die für ein gutes Leben wichtig sind. Dies wirkt hinein bis in abgelegene Bereiche, in die Formen der Kleidung und eben auch in die Form des Blogs.

Dieses Blog ist kein Themenblog. Dieses Blog hat keine „Message“, gleichwohl werden politische Standpunkte deutlich, werden Präferenzen in allen möglichen Bereichen erkennbar aber kein Mensch soll von irgendetwas überzeugt werden. Dieses Blog ist kein Diskussionsforum. Die Kommentarfunktion ist abgestellt, wer etwas zu den Inhalten zu sagen hat möge das in den eigenen digitalen vier Wänden tun, Pingbacks und Trackbacks werden moderiert. Dieses Blog ist auch nicht auf Reichweite aus. Nichts von dem hier Geschriebenen wird auf anderen Kanälen distribuiert außer in meinem Tumblelog verlinkt.

Dieses Blog ist dazu da, verstreute Gedanken für mich zu verschriftlichen. Es ist eine Art Tumblelog meiner Gedanken. Leserïnnen können gerne am Geschriebenen teilhaben – es ist sichtbar – aber es ist eben nicht primär für ein Publikum gedacht. Das Blog ist ein Versuchsraum für das Formulieren meiner Gedanken, für die angemessene Art sie in Materialität zu bringen. Nun zur Form: Da meine Gedanken für mich verschriftlicht werden, soll es auch in einer Form geschehen, die mir zusagt. Vom Blog ist deshalb alles Magazinartige, alles Blogübliche wie der Avatar, das Twitterwidget, die Blogrolle und alles „Klickibunti“ verbannt um nur auf hellem Hintergrund mit einer mir etwas bedeutenden Schriftart zu erscheinen. Damit sedimentiert sich ein klitzekleiner Baustein für (m)ein gutes Leben. Jetzt aber genug davon…!

#8f9699 oder Selbstreferentielles (3)

Das Problem des mageren Kontrasts zwischen Schriftfarbe und Hintergrund hat keinen Namen: #8f9699, eine namenlose Farbe im Ton „hellgrau blau“. Als Schriftfarbe ungeeignet kontrastiert sie bei weißem Hintergrund und normaler Schriftgröße nicht wirklich, bei schwarzem Hintergrund und normaler Schriftgröße gerade so. Hier liegt der Pferdefuß des Themes Scrawl.

Als ich heute beim Lesen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung feststellte, dass die jeweilige Rubriküberschrift links beziehungsweise rechts oben auf den Seiten in einer ähnlichen Farbe gedruckt ist, hat mich das halbwegs beruhigt.

Glücklicherweise erscheint die Farbe nicht im überall im Fließtext. Blockquote-Text und Introtext werden damit dargestellt, zudem Erstellungsdatum, Autor, Kategorien, Beitragsverweise, die Website-Identität und der Hamburger Button.

Selbstreferentielles (2)

Das ging schnell: sieben Tage nach dem neuen Anstrich dieses Blogs erfolgt der nächste. Das Theme Twenty Twelve, so responsiv und clean es auch ist, erinnert an die klassische Bloggestalt mit Seitenangaben im Kopf und Sidebar an der rechten oder linken Seite. Vieles also wie gehabt und nicht wirklich eine neue Gestalt.

Nun ist Scrawl aufgezogen. Noch cleaner geht es fast nicht. Die Sidebar ist als slide-out Sidebar, nur wenn die Leserïnnen es wünschen, mit einem Click auf den Hamburger Button (die Kritik am Button ist mir geläufig) ein- oder ausgefahren; die Seitenangaben sind vom Kopf in die Sidebar gezogen, sehr angenehm reduziert. Kategorien und Tags sind nur auf der einzelnen Beitragsseite sichtbar, das ist ein weiteres dickes Plus. Und über die Devices hinweg ist die Anpassung der Gestalt ausgezeichnet.

Ich habe auf wordpress.com ein weiteres Blog zum Ausprobieren der Gestaltungsvariationen angelegt – es ist unveröffentlicht, nicht zugänglich. Dort sind 196 Themes gelistet, die getestet werden können. Auf „horax hört hier“ sind 243 Themes und auf diesem Blog sind 445 Themes zugänglich. Hat das etwas damit zu tun ob die Blogbetreiberïnnen für bestimmte Funktionen bereits bezahlen? Die Untersuchung zu den Gestaltungsmöglichkeiten geht weiter …

Selbstreferentielles

Das Blog hat einen neuen Anstrich. Nach Cutline und Coraline ist Twenty Twelve als drittes Theme innerhalb von 12 Jahren in Gebrauch. Twenty Twelve tritt minimalistisch auf, ist responiv und sieht sehr gut auf dem iPad aus. Der Hintergrund ist von Standard auf Weiß gesetzt. Es gibt kein Headerpic mehr. Die Sidebar ist aufgeräumt und nur auf der Startseite und den Beitragsseiten aktiviert. Folgende Schriftarten werden genutzt: Alegreya für Überschriften und Libre Baskerville für Fließtext und Links. Die Linkfarbe ist schwarz, bei Mausover grau.

Unternehmensschließung und Pandemie münden in eine ungewohnte Art des Wartezustands und in Physical Distancing. Der Wartezustand birgt ungehobene Freiheitsspielräume. Mit diesen entwickelt sich ein anderes Zeitgefühl samt erweiterten Reflexionsmöglichkeiten. Das sickert bis in die Gestaltung des Blogs.

Über das tägliche Bloggen

Für das tägliche Bloggen stehen zwei Inhalte, erstens das Tagebuchbloggen und zweitens das Businessbloggen. Beide Inhalte kennzeichnet zur Periodizität eine weitere gemeinsame Form: sie sind etwas Neues – kleinste Formen: Tägliches Bloggen vermittelt sich durch kurze Posts. Das Tagebuchbloggen, das Aufschreiben dessen, was am Tag war, wird oft als banal bezeichnet. Das ist kleingeistig. Das was heute war, kann in der Rückschau eine gewichtige Bedeutung bekommen. Das Businessbloggen gerät andereseits in der Rückschau zum Banalen wenn die Enge der Sicht der Schreibenden deutlich wird. Kann man sich kleinste Formen als Konzentrat vorstellen, als etwas, das über sich hinausgeht?

Über die Frage wie datenschutzfreundlich dieses Blog wohl ist

Aus Gründen des Datenschutzes ist in diesem Blog die Kommentarfunktion seit 2012 abgestellt und ebenfalls seit 2012 ist dieses Blog werbefrei. Eine Datenschutzerklärung ist schon immer vorhanden. Gerade in ihr mag das ein oder andere noch deutlich zu verbessern sein aber dies soll in einfacher Sprache geschehen und nur mit soviel Informationen, daß es den durchschnittlichen Nutzer informiert aber nicht überfordert. Und vor allen Dingen soll hier keine Datenschutzerklärung von Juristen für Juristen vorhanden sein. Das ist unsinnig denn es würde zeigen wie wenig Gedanken sich der Blogbetreiber wirklich gemacht hat.

Eine technische Möglichkeit auch unter die Haube des Blogs zu schauen bietet die schwedische Webseite https://webbkoll.dataskydd.net/.

Das Resultat: Die Verbindung zum Blog ist sicher, strikte Transportsicherheit ist gewährleistet. Beim Besuch des Blogs werden keine Cookies gesetzt, allerdings gibt aktuell 26 Third-Party-Requests an 12 Drittparteien. Diese Drittparteien sind allerdings WordPress.com selber beziehungsweise Automattic und Gravatar aus dem „Konzern“. Zwei weitere Dritte sind Creative Commons und Twitter.

Für ein kleines privates Blog, im „unsicheren Drittland“ Amerika auf einer Plattform gehostet, ist das Ergebnis gut und ja – es ist datenschutzfreundlich.

Über den Datenschutzlayer auf WordPress.com für kostenlose Blogs

Allen kostenlosen Blogs auf WordPress.com ist ein Datenschutz- und Cookielayer von Automattic vorgeschaltet. Das zeugt von Verantwortung, die Automattic für die Blogger übernimmt. Allerdings ist es zur Zeit so, daß Blogger, die selber schon ein Datenschutzlayer schalteten auch das von Automattic vorgesetzt bekommen und so zwei Layer übereinander liegen. Dies ist nicht hilfreich. Kritisch anzumerken ist ebenfalls, daß sich viele Blogger sich in ihrem Rechtsraum besser auskennen und einen angemesseneneren Layer geschaltet haben, der den Anforderungen der DSGVO wesentlich näher kommt als der von Automattic. Zumal Blogger diese Hinweise auch eher in einfacher Sprache gestalten als ein Unternehmen. Die jetztige Situation ist schade. Hoffentlich ist die Situation nur temporär und Automattic wird in Zukunft selbstgestaltete Layer zulassen.