Will die deutsche Sprache eine Sache oder Angelegenheit mit erhöhter Dignität auszeichnen, so nimmt sie gelegentlich Zuflucht zu Begrifflichkeiten anderer Sprachen; auch im Bereich des Alkoholischen.
Die Welt der harten Drinks hat keine besondere gesellschaftliche Dignität – möglicherweise haftet ihr noch der Geruch des Proletarischen an – so werden die Vermischung zweier oder mehrer Sorten „Verschnitt“ genannt. Rumverschnitt ist ein geläufiger Begriff.
In der Welt der Weine und des Prickelnden, gesellschaftliche Dignität ist allgegenwärtig und die Weintrinkenden nennen sich selber stolz Connaisseusen, ist die Vermengung verschiedener Rebsorte der „Cuvée“.
Die Craft Beer Szene, jene seltsame Verschlingung von Hippies und Hipstern mit eigenlebenführenden Geschmackspapillen – einen Begriff zu Connaisseuse gibt es dort noch nicht – nennt den Verschnitt „Beer Fusion“. Das ist aber noch nicht alles. Während in den vorgenannten Alkoholbereichen die Produzenten den Verschnitt auch machen, sind es in der Craft Beer Szene die Konsumenten, die die Mischung herstellen. Und diese Konsumenten, die sich von den Craft Beer Brauern nichts sehnlicher wünschen als ebenso kreativ angesehen zu werden wie jene von Jenen zahlen noch für das Herstellen… Eine verrückte Sache aber plausibel. Allmächtiger…
Ein Gedanke zu “Über Beer Fusion”
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.