Und ja – der Wechsel des Veranstaltungsorts hat der re:publica sehr gut getan. Über 4000 Gäste fanden in der Station Berlin den Platz, den re:publica-Veteranen in den letzten Jahren schmerzlich vermißten. Acht Stages unterschiedlicher Größe waren für die Sessions ausreichend. Der ehemalige Innenhof des Postbahnhofs wurde als Ausstellungsfläche der Sponsoren und Kooperationspartner genutzt und hier war mit dem „Affenfelsen“ ein Treffpunkt und Relaxbereich zum Verweilen, Schauen und Palavern eingerichtet. Die nichtelekronische Twitterwall, sehr skurril, die Tweets wurden ausgedruckt und an die Wand geklebt, war hier ebenfalls zu finden. Klug wurde der Außenbereich vor der Halle 3 genutzt. Der Bereich war frei zugänglich und somit hatten auch Leute ohne Eintrittskarte die Gelegenheit sich mit Besuchern zu treffen und das Catering zu genießen. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht, unterstützt durch das freundliche Wetter.

Organisation und Ablauf der re:publica sind professioneller geworden, jedoch nicht zum Schaden des Inhalts der Konferenz.
Mein Vorhaben, möglichst Sessions mit für mich neuen Inhalten zu besuchen, konnte ich umsetzen. Dabei habe ich mich auf Sessions aus den Tracks Design, Gesundheit sowie Lehrer und Schule konzentriert.
Spannend war die Fummelsession, in der Interaktions Designer berichteten wie sie in Räumen mit anonymen Beziehungen u.a. mittels digitaler Technologien bewohneradäquate Nachbarschaften anstiften. Ihre Projektseite findet sich hier.

Afrika und eine lebendige mobile Digitalisierung war eine neue Einsicht für mich, die sich mir durch Mark Kaigawa, einem Blogger aus Nairobi erschloß. Er berichtete über digitale Innovationen aus dem Kontinent wie dem sozialen Netzwerk MXit und der iCow, einer App, mit der sich Farmer untereinander oder mit Tierärzten über alle Facetten der Rinderhaltung per SMS austauschen können.
Was passiert wenn Zukunftstechnologie, die Captain Kirk vom Raumschiff Enterprise im Film nutzen kann, in den Händen von Schülern sind? Die Frage wurde diskutiert, man ahnt schon in welchem Zusammenhang – Kontrollverlust – mspro läßt grüßen. Wie wird Schule damit umgehen? Antwort blieb offen.
Nach der Diskussion zu „Lehrerinnen online – ein Bloggerinnen-Treffen“ blieb ich ein wenig ratlos zurück. Einerseits scheint es Beispiele für erfolgreiches Bloggen von Lehrerinnen ohne Probleme mit Schulleitung, Lehrerkollegen, Eltern und Schülern zu geben, andererseits bekannten potentielle Blogerrinnen erhebliche Ängste vor der Reaktion auf veröffentlichte Inhalte, die sie vom Bloggen zurückschrecken ließen. Aufklärung und Ermutigung ist an dieser Stelle gefragt.
http://twitter.com/#!/karstenlucke/status/199112396609044480
Das Iron Blogger Treffen war ein schönes Erlebnis, waren einige der Mitblogger für mich virtuelle Bekanntschaften und wir haben uns erstmalig face-to-face gesehen. War mir eine große Ehre! Zudem konnten zwei neue Blogger gewonnen werden.
http://twitter.com/#!/martindelius/status/199054409517371393
Der republicup wurde ein sehr schöner Erfolg, Dank an alle Mitspieler:
http://twitter.com/#!/nuggad/status/198469976758292481
Zusammengefaßt, ich bin mit der diesjährigen re:publica rundum zufrieden (auch nach längerem Nachdenken habe ich keinen wirklich relevanten Kritikpunkt gefunden), danke den Veranstaltern und bin nächstes Jahr bestimmt wieder dabei.
Ein Gedanke zu “re:publica 2012 – Fummelsession und Captain Kirk”
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