Zwei Jahre Iron Blogger Berlin

Heute, am ersten Weihnachtsfeiertag ist es wieder so weit. Das Chapter der Berliner Iron Blogger hat Geburtstag. Vor zwei Jahren am 25.12.2011 begann unsere erste Woche. Im Laufe der Zeit sind viele Blogger dazu gekommen, einige pausieren schon seit geraumer Zeit, andere sind fleißig wie am ersten Tag. Der Iron Blogger Gedanke hat sich in Deutschland weit verbreitet und es finden sich überall in der Republik lokale aber auch ortsungebundene Chapter. Einen guten Überlick gibt die Iron Blogger Zentrale. Auch in den sogenannten Medien wurde der Iron Blogger Gedanke in diesem Jahr des öfteren behandelt und ich selbst wurde dazu interviewt.

Ich wünsche den Iron Bloggern Berlin ein tolles drittes Jahr, mit vielen Blogposts aber auch mit vielen Bierkassenleerungen denn so ein persönliches Treffen zum Trinken und zum Austausch ist unvergleichlich. Ich möchte dem Pausanias danken, einem Iron Blogger der ersten Stunde, der zwar weit weg in Bonn wohnt, den Iron Bloggern Berlin aber die Treue hält und natürlich der wunderbaren Antischokke, die unseren Gedanken in der Welt propagiert und den Berliner Laden zusammenhält.

Auf geht’s!

Förderung von Creative Commons

Seit einigen Jahren unterstütze ich Creative Commons in den USA mit einer jährlichen Spende und bin beim CC-Netzwerk dabei. Mit Einrichtung dieses Blogs vor fast fünf Jahren stellte ich hier die Inhalte unter eine CC-Lizenz und tue das auch, soweit es technisch möglich ist, in anderen Informationssystemen und Plattformen. Und deshalb freue ich mich, daß der Verein D64 Zentrum für Digitalen Fortschritt eine Kampagne zur Unterstützung von Creative Commons begonnen hat. Ich unterstütze die Forderungen des Vereins in dieser Sache, insbesondere die Forderung zur Implementierung der Lizenzmöglichkeit auf Plattformen halte ich für wichtig, damit die differenzierte Entscheidung jedermanns als Urheber auch dort möglich wird. Natürlich möchte ich darauf hinweisen, das die CC-Lizenzen nicht unumstritten sind. Hier ein kritischer Beitrag von @mspro dazu. Schon seit Jahren ist die NC-Version hoch umstritten, die, wenn man Urheber genauer befragt was sie eigentlich intendieren, gegen ihre eigenen Interessen ist. So befürchten viele Urheber die kommerzielle Nutzung ihrer Beiträge durch das Kapital ohne daß sie dabei angemessen berücksichtigt werden falls sie eine Lizenz ohne NC-Baustein verwenden. Sie vergessen dabei, daß selbst die Nutzung ihrer Werke durch ein kleines Blog, das sich mit Werbung oder Spenden refinanzieren möchte damit ohne ihre ausdrückliche Genehmigung unmöglich gemacht wird. Deshalb bin ich ein großer Freund der Share-Alike-Lizenz, die auch die unangemessene kommerzielle Verwertung verhindert ohne Restriktionen für kleine Blogs oder kleine Webseiten zu haben. Die neuen CC-4.0-Versionen, die erst kürzlich vorgestellt wurden ändern an der verunglückten NC-Version nichts. Allerdings gibt es eine Verbesserung der Share-Alike-Version, bei der nunmehr die zeitlich letzte CC-Version des (bearbeiteten) Werkes gilt. Auch die Namensnennung wird erleichtert, indem auf eine verlinkte Seite mit den Angaben zum Urheber verwiesen werden kann.

Ich hoffe, daß die Idee von Creative Commons noch viele Leute überzeugen wird.

Ein Jahr Iron Blogger Berlin

Heute vor einem Jahr, am 25.12.2011 begann die erste Auswertungswoche der Iron Blogger Berlin. Glückwunsch an alle Iron Blogger des Berliner Chapters zum „ersten Geburtstag“. Herzlichen Dank an Nicole und Michelle, die die Idee des eisernen Bloggens in Deutschland evangelisiert und in Berlin das erste Chapter in Deutschland gegründet haben.

Was hat mich damals eigentlich bewogen bei den Iron Bloggern mitzumachen? Jeder, der mich kennt weiß, daß mir allein schon das Motto „Blogging our way to beer“ eine Herzensangelegenheit ist, selbstverständlich ist da aber noch mehr.
Ich hatte mein Blog im Jahre 2009 während der Zensursuladebatte aufgemacht, weil meine Empörung über Formen und Methoden der (Netz)Politik nicht mehr in 140 Zeichen paßten. Nach dieser sehr emotionalen Debatte mochte ich mich zu (netz)politischen Themen nur noch vereinzelt in meinem Blog äußern. Auch zum Schreiben über Themen abseits der Politik hatte ich keine Lust. Zudem tue ich mich seit jeher mit dem Schreiben schwer, es ist diese unsägliche mangelnde Zufriedenheit mit jeder Art des eigenen Textes, die mich dann lieber keinen Text schreiben ließen.

Als sich ein kleines Häuflein Leute Mitte Dezember letzten Jahres über das Iron Bloggen austauschten wurde mir klar, daß ich in dieser Situation nicht alleine war. Zeitmangel, Lustlosigkeit und „Schreibhemmungen“ waren einige der Gründe weshalb andere ihr Blogs nicht mehr pflegten. Iron Bloggen war für uns die Gelegenheit zum virtuellen Unterhaken, zu einem Neustart.

Was hat sich während diesem Jahr des eisernen Bloggens für mich am Bloggen geändert? Erstens habe ich Interessen und Themen abseits des Politischen gefunden, die für mich genau so relevant sind. Beispielsweise sind mir gutes Essen und Trinken, gute Gastronomie, gute Hotellerie oder Themen aus meiner unmittelbaren Nachbarschaft wichtig und deshalb schreibe ich sie auf.
Zweitens gehe ich gelassener mit meinen Beiträgen um. Das geschliffene Wort können andere besser als ich, ich schreibe so wie ich kann, denn entscheidender als die Form des Beitrags ist die gelungene Selbsttransparenz des Schreibenden und deren bin ich mir sicher.

Besonders gefreut hat mich, daß ich in dieser Zeit viele tolle Bloggerinnen und Blogger kennengelernt habe. Bei Iron Blogger Berlin sind wir eine tolle Mischung verschiedenster Charaktere und damit auch Blogs. Ich lese alle Beiträge meiner Mitschreibenden und genieße jedes Treffen mit den großartigen Gesprächen und den kalten Getränken.

Ich hoffe, daß wir auch im nächsten Jahr so zahlreich weitermachen wie bisher und freue mich auf viele Beiträge, gute Gespräche und kalte Biere in 2013. Und ich hoffe, daß wir endlich ein klasse „Iron Blogger Berlin“ – Logo finden.