Die Kraftmaschine

In der Sonntagszeitung des Vertrauens lese ich einen Artikel über Wolfgang Schivelbuchs neues Buch „Das verzehrende Leben der Dinge. Versuch über die Konsumtion.“ Gegenstand des Werkes ist die Analyse wechselseitiger Prozesse der „Einverleibung“. Einerseits verändert der menschliche Gebrauch (z.B. durch Abnutzung) den Gegenstand, andererseits verändert ein Gegenstand die Beziehung zu ihm selbst, so transformiert sich ein beliebiges Produkt in das eigene.

Ich muß beim Lesen an die Maschinen für das Kraftraining denken. Dort scheint mir die Richtung der Transformation in Richtung Mensch übermächtig. Durch die Maschine werden vielgestaltige metabolische Prozesse im Körper des Trainierenden aktiviert, die als Folge einen Muskel- und Kraftzuwachs zeitigen. Auch scheinen einzelne Maschinen der gleichen Übung Besitz von den Trainierenden zu ergreifen. Ich beobachte in meinem eigenen Trainingsablauf, daß ich eine Maschine den anderen Maschinen der gleichen Übung bevorzuge. Ergreife ich also Besitz von der Maschine oder ergreift die Maschine Besitz von mir?

Ein Gedanke zu “Die Kraftmaschine

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