Wann wird mein Home smart sein?

Smart Home ist in aller Munde. Ich verzichte auf die Begriffserklärung zu Smart Home und verweise auf einen Artikel in der Wikipedia, der für diesen Zweck genügt. Der überwiegende Teil des Wohnungsbestandes in Berlin sind Mietwohnungen, so auch meine.

Liest man die einschlägigen Artikel in Zeitungen, Fachzeitschriften und sonstigen Publikationen oder beschäftigt sich mit den Broschüren von Smart Home Technologieanbietern so wird schnell deutlich, daß das Smart Home eher als Konsumgut betrachtet wird und der Mieter seine Wohnung mit Eigenkäufen einrichten soll und der Vermieter mit dem Smart Home scheinbar nichts zu tun hat. Diese Sichtweise ist grundfalsch, Smart Home ist „Infrastruktur“ und damit vor allem Vermietersache. Sicherheit, Energiesparen, technische Funktionalität gewährleisten, Anschluß an leitungsgebundene Kommunikationssysteme sind Felder, die der kluge Vermieter bestellen kann. Ich nehme meine Wohnung als Beispiel. Die Gegensprechanlage und die Wohnungstür sind Mietsache. Diese könnte der Vermieter durch smarte Lösungen ersetzen. Die Heizungsanlage läuft mit Nachtabsenkung, die Thermostate sind analog mit Bimetalldrahtschaltung ausgestattet und funktionieren gut. Die Substitution der Heizungsthermostate auf meine eigenen Kosten ist nicht gerade rational.

Die Heizkostenverteiler und der Warmwassermesser sind mit Funktechnologie ausgestattet, sodaß nicht mehr direkt in der Wohnung von fremden Personen die Werte abgelesen werden müssen. Übrigens eine Aktion des Vermieters, die unsere Lebensqualität immens verbessert hat. Die Küchenausstattung samt Herd ist ebenfalls Mietsache und auch hier könnte der Vermieter eine smarte Ausstattung anbieten. Sensorik im Fahrstuhl und nahe den nassen Versorgungsleitungen können die technische Funktionalität sichern und vor Risiken schützen. Der Vermieter könnte außerdem ein offenes System zur Vernetzung und Steuerung der verschiedenen technischen Verfahren in der Wohnung bereitstellen. Damit wäre die „Infrastruktur“ komplett. Es gäbe also eine Reihe vom Maßnahmen, die durch den Vermieter getroffen werden könnten um den Wert seiner Immobilien zu sichern und das positive Wohngefühl des Mieters zu erhöhen. Allerdings sollte klar sein, daß bei dem aktuellen Mietpreisdruck, das Interesse des Vermieters an (Ersatz)Investitionen zu diesen Zwecken nur sehr gering ist. Wohnungen lassen sich auch so wie geschnitten Brot vermieten. Eine weitere Frage ist natürlich ob die Kosten der Investitionen direkt an den Mieter durchgereicht werden also ob es sich um Modernisierung oder Instandsetzung handelt.

Die Konklusion ist – mein Home wird in absehbarer Zeit nicht smart sein.

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