Das Bestehende, das Bräsige, das Neoliberale, das Anti-Digitale ist nicht gewählt. Ratlosigkeit überall. Diese Ratlosigkeit, bei den Anhängern des Bestehenden ist klar, bei den Befürwortern des Anderen ebenfalls, wenn auch auf bestimmte Art und Weise. Die Ziele, die Zwecke des Anderen sind klar, die Mittel, die Verfahren, die Wege nicht. Das schafft Irritationen. Die Auflösung ist offen. Zudem, das öffentliche Konzert um das Ergebnis von denjenigen, die sich wichtig empfinden, ist traurig. Inhalte werden bis zur Unkenntlichkeit verwischt in der personalisierten Welt, die ein Teil der Kulturindustrie zornig um das Progressive spinnt. Die Chance das Verbaute, den Schein zu durchzustechen ist da, sie sollte genutzt werden…
Schlagwort: Mietenpolitik
Über das Ergebnis der Mitgliederbefragung (3)
Taktik prägt die Mitgliederbefragung. Menschen, die nicht mit den Inhalten eines Teams übereinstimmen, nicht mal in nenneswerten Relationen, wählen es trotzdem. Das nützt dem Bestehenden. Veränderung ist unangenehm. Das Bestehende, das Bräsige, das Neoliberale, das Anti-Digitale werden zwar nicht wirklich goutiert, sind aber für die Vielen erträglicher als frischer Wind. Das Konservative sitzt tief.
Über das Ergebnis der Mitgliederbefragung (2)
Die Mitgliederbefragung bestätigt im ersten Wahlgang das Bestehende. Erschütternd…
Über das Ergebnis der Mitgliederbefragung
Wird das Ergebnis der Mitgliederbefragung das Bestehende bestätigen? Der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit würde denkbar werden. Singend, Seit‘ an Seit‘ schreitend der Rückzug des Politischen aus der Politik. Die Selbstaufgabe einer Partei…
Der verflixte Rückschaufehler
Er entfaltet sich unbemerkt, greift immer zu auch wenn wir uns anstrengen ihn zu vermeiden – der Rückschaufehler. Zur Begriffsklärung verweise ich auf den Artikel in der Wikipedia. Holadiho hat mich dankenswerterweise an den Rückschaufehler in einem Social Media Beitrag zur „Schulz-Story“ im „Der Spiegel“ erinnert. Der Fehler erwischt mich regelmäßig. Drei Beispiele in der Politik beziehungsweise politischen Kommunikation möchte ich im Zusammenhang mit dem Fehler kurz ausführen.
Zwei Seiten verzerren die „Schulz-Story“. Der Autor baut in sein Werk eine retrospektive Verzerrung ein und auch der Leser liest den Bericht in Kenntnis des Ergebnisses und verzerrt in diese Richtung. Nicolas Nassem Taleb behandelt in seinem Buch „Der schwarze Schwan“ den Rückschaufehler. Ab Seite 30ff erläutert Taleb wie das Buch „Berliner Tagebuch – Aufzeichnungen 1934-1941“ von William L. Shirer seine Sicht auf die theoretische Geschichte und Philosopie veränderte. Shirer beschreibt in seinem Tagebuch Ereignisse und seine Gedanken in der Zeit des Nationalsozialismus ohne Kenntnis der Zukunft. Ereignisse werden notiert wie sie abliefen und Gedanken wie sie in dem Moment waren. Taleb wird deutlich, daß es einen Unterschied im im Denken und Schreiben zwischen dem Vorher und dem Nachher gibt.. (Tatsächlich ist das Tagebuch redigiert erschienen!! In welchem Umfang ist unklar). Wie kann uns dieser Hinweis helfen? Machen wir folgendes Gedankenexperiment und stellen uns einen Bericht vor, indem einerseits die politischen Inhalte des Tagebuchs von Martin Schulz (ja er schreibt ein Tagebuch) und Interviewsequenzen mit ihm im Original und andererseits daneben die unbearbeiteten damaligen Notizen des Autors stünden. Wäre dieser Bericht ein anderer? Sicherlich enthielte der Bericht ein völlig anderes Denk-Bild der Ereignisse und Erwartungen. Eine Seite der Verzerrung wäre abgestellt, die Verzerrung des Lesers jedoch nicht. Trotzdem wären für den konzentrierten Leser andere Einsichten möglich.
Wann wird mein Home smart sein?
Smart Home ist in aller Munde. Ich verzichte auf die Begriffserklärung zu Smart Home und verweise auf einen Artikel in der Wikipedia, der für diesen Zweck genügt. Der überwiegende Teil des Wohnungsbestandes in Berlin sind Mietwohnungen, so auch meine.
Liest man die einschlägigen Artikel in Zeitungen, Fachzeitschriften und sonstigen Publikationen oder beschäftigt sich mit den Broschüren von Smart Home Technologieanbietern so wird schnell deutlich, daß das Smart Home eher als Konsumgut betrachtet wird und der Mieter seine Wohnung mit Eigenkäufen einrichten soll und der Vermieter mit dem Smart Home scheinbar nichts zu tun hat. Diese Sichtweise ist grundfalsch, Smart Home ist „Infrastruktur“ und damit vor allem Vermietersache. Sicherheit, Energiesparen, technische Funktionalität gewährleisten, Anschluß an leitungsgebundene Kommunikationssysteme sind Felder, die der kluge Vermieter bestellen kann. Ich nehme meine Wohnung als Beispiel. Die Gegensprechanlage und die Wohnungstür sind Mietsache. Diese könnte der Vermieter durch smarte Lösungen ersetzen. Die Heizungsanlage läuft mit Nachtabsenkung, die Thermostate sind analog mit Bimetalldrahtschaltung ausgestattet und funktionieren gut. Die Substitution der Heizungsthermostate auf meine eigenen Kosten ist nicht gerade rational.
Nachgedanken zur Sache mit dem Tempelhofer Feld
Zu der Sache mit dem Tempelhofer Feld muß ich für mich noch ein paar Nachgedanken niederschreiben. Nachgedanken deshalb, da mich teilweise die Reaktionen in Politik und Presse zum Ausgang des Volksentscheids doch ziemlich verblüfft haben: einerseits – Berlin sei im Stillstand, nichts geht mehr, Sankt Florian allerorten – andererseits – niemand brauche sich jetzt mehr über steigende Mieten zu wundern. Die ersten Reaktionen verbuche ich in der Kategorie politische Leerformeln, letztere allerdings scheint mir interessant zu sein und sollte genauer beleuchtet werden. Meine Gedanken dazu sind sicherlich vorläufig, unvollständig und biased, mindestens durch den Rückschaufehler.
Offiziell ist der soziale Wohnungsbau in Berlin seit 2002 eingestellt. Die Gründe dafür sind vielfältig, lagen z.B. im Rückzug aus der Förderung durch den Bund, in der schwierigen Haushaltslage des Landes und in einem methodisch fragwürdig berechneten Leerstand von 100.000 Wohnungen, der seltsamerweise trotz Bevölkerungsgewinnen über die Jahre fortgeschrieben wurde und sich schließlich in Luft auflöste. Dieser fiktive Leerstand diente als Argument ausreichender Wohnraumversorgung. Bestände kommunaler Wohnungs-unternehmen wurden an Finanzinvestoren verkauft, die Privatisierung des Mietwohnungsbestands in Berlin war erklärtes Ziel der Politik. Dieses Ziel ist erreicht, heute befindet sich der Großteil des Berliner Wohnungsbestandes auf dem freien Wohnungsmarkt. Flankierend dazu setzte die Politik auf die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt um auf diese Weise über Hebung des allgemeinen Einkommensniveaus auch ärmeren Schichten den Zugang zu angemessenem Wohnraum zu gewähren. Ideen, die im damaligen Zeitgeist lagen aber nicht überzeugen können. Zunehmende Residualisierung aber auch Verharren in der Wohnung durch steigende Mieten in den Beständen sind die Folgen. Nun agieren auf dem freien Wohnungsmarkt unterschiedliche Anbieter mit unterschiedlichen Verwertungsinteressen. Finanzinvestoren und das ist ihr legitimes Interesse wollen eine möglichst gute Verzinsung des eingesetzten Kapitals, die Wohnungen in diesen Beständen stehen unter Miet- erhöhungsdruck. Kleine Privateigentümer, die ihre Mieter noch persönlich kennen, möglicherweise auch im selben Haus wohnen, haben Interessen an langfristiger Vermögenssicherung und kontinuierlichen Mieteinahmen, hier wird der Mieterhöhungsdruck geringer sein.
Vewirrende Wahlergebnisse
Die ersten Ergebnisse der Wahlen zum europäischen Parlament zeichnen sich ab und verwirren mich in Teilen. Da ist einmal dramatisch schlechte Wahlbeteiligung in einigen europäischen Ländern wobei die geschätzten 13% in der Slowakei der Tiefpunkt sind. Das Abschneiden der FN in Frankreich macht mich ratlos. Ich bin gespannt auf die Wahlanalyse dazu.
Wenn ich die Ergebnisse in Deutschland betrachte so erfreut mich natürlich das bessere Abschneiden der Sozialdemokratie aber andererseits ist das Abschneiden dieser neuen stockkonservativen Partei, die ich nicht mit Namen nennen möchte, eher schwer erträglich. Aber vielleicht bringt die zunehmende Individualisierung oder Entformierung der Gesellschaft solche Strukturen, die vorher unterschwellig waberten, klarer ans Licht. Denen sollte politisch begegnet werden.
Schaue ich auf meine Stadt, auf Berlin, so ist immer noch ein krass unterschiedliches Ost-West-Wahlverhalten festzustellen. Zudem schleifen sich neue Außen-Innen-Strukuren ein, mit besonders gutem Abschneiden dieser stockkonservativen Partei in Reinickendorf, Spandau und Marzahn-Hellersdorf. Dazu kommt noch der Ausgang des Volksentscheids zum Tempelhofer Feld, daß die Initiative klar gewinnt. Die Auswirkungen auf die Stadtpolitik sind da sicher noch nicht abzusehen aber ich hoffe auf die Einsicht des professionellen Politikbetriebs Stadtentwicklung intelligenter anzugehen. Bürgerbeteiligung in dem Bereich muß sicher neu gedacht werden.
Alles in allem werfen die Ergebnisse dieses Wahltags mehr Fragen auf als sie beantworten.
Die Sache mit dem Tempelhofer Feld
Am kommenden Sonnntag werden die Wahlen zum Europaparlament und der Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Felds sein. Während ich zum ersten Punkt auch heute eine klare Entscheidung fällen kann fühle ich mich bei der Volksabstimmung ziemlich verloren. Ich bin entschieden für eine bauliche Nutzung von Teilen der Fläche zu Wohnzwecken bin aber mit dem Masterplan des Senats nicht zufrieden. Nach meinem Dafürhalten ist er ein Produkt des Getriebenseins, ein Action Bias der Stadtpolitik. Ich kann nicht erkennen, daß die vorliegenden Pläne eine wirklich durchdachte städtebauliche Konzeption haben, ein Entwickeln von neuen Quartieren hin zu den bestehenden, ein Verknüpfen der Infrastrukturen und Gelegenheiten. Da ist zu wenig Wohnen, zuviel Gewerbe und die Landesbibliothek von der heute schon klar ist, daß die geplanten Kosten nicht zu halten sind. Einem Konzept, daß ich für falsch halte, kann ich nicht leichten Herzens zustimmen. Vielleicht sollte dem Feld in der Tat noch Zeit gegeben werden und ein neuer Anlauf zu einer vernünftigen Bebauung politisch und konzeptionell in ein paar Jahren gemacht werden. Möglicherweise sind ein Ja für 100% Tempelhof und ein Nein für den Masterplan die vernünftige Lösung. Ich werde weiter darüber nachdenken.
Eine Entscheidung per Volksentscheid hat für mich auch demokratie-theoretische Implikationen. Mehr als vierhunderttausend Einwohner der Stadt, die nicht Paßdeutsche sind, haben kein Stimmrecht, sind aber von den Folgen betroffen zumal wenn sie in der Nachbarschaft wohnen. EU-Ausländer, die auf Bezirksebene aktives und passives Wahlrecht haben sind aufgrund des Volksentscheids von einer Mitbestimmung ausgeschlossen. So könnten EU-Ausländer, zwar zum Bürgermeister oder Baustadtrat in Tempelhof gewählt werden, dürften die Folgen der Anstimmung administrieren aber nicht mitentscheiden. Das ist eine seltsame Situation und ich meine da sollte man über bessere Mitbestimmungsformen nachdenken.
Energetische Sanierung (3)
Yes! Der Fenstertausch ist durch, wir haben nun neue Fenster in der Wohnung. Das Rausreißen der alten Holzfenster und das Einsetzen der neuen doppelverglasten Kunsstofffensterenster gingen an einem Tag, wie geplant durch. Ich bin nur froh, daß wir das nichttransportable Mobiliar so gut verpackt hatten, denn die Staub- und Dreckentwicklung war extrem. Zusätzlich hatte ich einen geschützen Raum im Küchenbereich gebaut, den wir dann „Panic Room“ nannten. In den Raum konnten wir uns bei Gelegenheit von der Bauarbeiten etwas geschützt zurückziehen.

Die Abbrucharbeiten machten einen ungeheuren Dreck und Lärm, so wurde die Wohnzimmerfront mit den Fenstern per Flex rausgeschnitten wie man hier gut sehen kann:
Weiterlesen