Die Herbstschöne

Für den Sommer braut der Johannes Heidenpeter gelegentlich ein Framboise. Sein beliebtetstes Bier, das American Pale Ale wird eine angessene Zeit lang auf gefrorenen Himbeeren gelagert und entwickelt sich so zu einem Framboise – mein absolutes Oberlieblingslieblingsbier. Im Sommer ist es herrlich zu trinken, in Sommernächten noch viel, viel herrlicher. Ein Sommerbier also, nicht für die ungemütliche oder kalte Jahreszeit gedacht. Allerdings haben er und sein Team sich doch an eine weitere Framboise gewagt, die sogenannte „Herbst Framboise“. Was für ein Ale auf den Himbeeren gelagert wird ist mir unbekannt. Im fehlt auf jeden Fall die Fruchtigkeit und der Duft der amerikanischen Hopfen, kein Aprikosen- oder Holunderblütenaroma, es fehlt die Leichtigleit. Das Ale der „Herbst Framboise“ ist schwer, der Alkoholgehalt höher. Die Schwere zusammen harmoniert ungewöhnlich mit einer gewissen Säure, es ist biergewordene Bricolage. Deshalb trinkt sich diese schwere, säuerliche Framboise wunderbar zu Pfannkuchen. Die Säure der Farmboise kontrastiert die Süße des Pfannkuchens (natürlich mit Eierlikör) zu einem ganz ungewöhnlichen Geschmackserlebnis. Passend in der eher ungemütlichen Jahreszeit ist es zum Karnevalsbeginn am 11.11. eine überraschende Herbstschöne.

Herbst Framboise, Pfannkuchen mit Eierlikör
Herbst Framboise, Pfannkuchen mit Eierlikör

Mächtig was los

Das Straßenfest zum zwanzigsten Karneval der Kulturen besuchte ich, den Üblichkeiten folgend, gleich am ersten Tag, am Freitagnachmittag. Zu der Zeit erwartete ich, wie jedes Jahr, noch wenig Publikum und gutes Durchkommen um die Strecke schnellen Schrittes abzulaufen und mir interessante Aussteller zu merken, die ich dann gezielt besuchen könnte. Aber – Überraschung das Straßenfest war schon gut besucht, insbesondere am Waterloo-Ufer drängten sich bereits die Interessenten. Es war also mächtig was los.

Waterloo-Ufer
Waterloo-Ufer

Das Angebot war eigentlich wie jedes Jahr, auffällig nur die Zahl der „Vodka-Bars“. Vodka scheint einen Hype zu erfahren.

Ich aß ein sehr leckeres Schaschlik, trank dazu verschiedene Vodka und zum Abschluß ein Augustiner gegen den Durst. Internationale Biere waren selbstverständlich präsent, Craftbiere nicht oder so unscheinbar präsentiert, daß ich sie übersah.

In der Erwartung noch deutlich erhöhter Besucherzahlen verzichtete ich auf weitere Besuche an den Folgetagen. Im kommenden Jahr dann wie üblich.