Elf Monate ohne die Zwänge der Tretmühle, ohne Arbeitsleid, tun mir als Rentner gut. Wie wohl das Jahr 2023 werden wird?

Elf Monate ohne die Zwänge der Tretmühle, ohne Arbeitsleid, tun mir als Rentner gut. Wie wohl das Jahr 2023 werden wird?
Wer mit dem Bestehenden unzufrieden ist tut gut daran dieses genau zu analysieren oder einen Blick in die Vergangeheit zu tun. Bier im Henkelmann zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen war eine Üblichkeit. In Kreuzberg wird dieses in der Markthalle Neun erneut popularisiert und der Gegend damit eine wunderbare Trinkkultur zurück gegeben. Das lose Bier, deutlich billiger als der Flaschenverkauf macht der Nachbarschaft damit ein preislich sehr gutes Angebot und leistet einen Beitrag zur Befriedung nach den Irritationen rund um die Halle. Ästhetisch sind die Trinkflaschen in der tat….
Wer Südafrika besucht und eine gute Bratwurst zu schätzen weiß wird an der Boerewors nicht vorbeikommen. Rind, Schwein sowie afrikanisches Wildfleisch wie Antilope oder Zebra sind die fleischlichen Zutaten. Und wie sieht das für unsere Breiten aus? Eine Boerewors in Berlin zu genießen ist natürlich möglich und wenn regionale fleischliche Zutaten verwendet werden, hochwillkommen. Die Berliner Boerewors enthält ebenfalls Rind und Schwein, sowie Reh und Hirsch als Wildzugabe. Üblicherweise zu einer großen Schnecke gerollt, knotet die freundliche Bedienung zwei Bratwürste ab. 10 Minuten benötigen sie auf dem Fleischereigrill. Kräftig gewürzt mit Koriander, Muskatnuss ist der Geschmack etwas Besonderes. Wohlausgewogen harmoniert dazu ein Stout – nicht nur als Rotweinsubstitut zum Wild – sondern darüber hinaus als besonderes Getränk mit eigenem Charakter.
Die tödliche Männergrippe hat uns fest in ihrer Gewalt. Die Wurst & Bier heute vorzeitig verlassen. Nicht mal das Bier schmeckt. Sehr schade….
Im Braukeller erscheint dem Braumeister ein kleines Faß Stout unbekannter Herkunft. Er öffnet es und mischt eigenes Stout und Kaffee darunter. Der Begriff Verschnitt mag für den Prozeß zu gewöhnlich klingen, der des Cuvées zu hochtrabend, gut craftbierartig ist Fusion die geeignete Wahl. Bilder aus der Kindheit der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhundert werden wach: Ältere Damen mit Hüten sitzen im Café und nippen an ihren wohlgeformten Tassen mit heißem Rüdesheimer Kaffee und unterhalten sich leise glucksend bei Käsekuchen. Ein neuer Begriff ist benannt – Käsekuchenstout. Ein Getränk für Göttinnen.
Nach dem Prolog steht nun der große Tag an. Bei strahlendem Sonnenschein ist es zunächst nicht sehr voll in der Markthalle Neun, das ändert sich zum Nachmittag hin rapide. Drei Sessions mit jeweils vier Flights stehen auf dem Programm:
Eine vollständige schriftliche oder bildliche Protokollierung der Sessions ist leider unmöglich.
Beeindruckend ist tatsächlich das Angebot an dunklen Bieren – Stout oder Porter. Großartig ist der Geschmack von „Cookie Monster“, einem Stout aus einer polnischen Brauerei.
Photos von den Sessions gibt es auf „horax sammelt hier“ und zwar hier und hier sowie vom Drumherum hier und hier.