Über die Ortsabwesenheit

Reist ein Mensch für einige Tage an einen anderen Ort ist das möglicherweise ein Urlaub. Urlaub heißt für Arbeitslose „Ortsabwesenheit“. 21 Tage haben sie davon im Jahr. Ortsabwesenheit meint auch Reisen am Wochenende oder an Feiertagen. Das ist von der Arbeitsagentur zu genehmigen. Die Kundïnnen müssen sich Reisen genehmigen lassen – wie gesagt als Kundïnnen – was für eine Camouflage. Offiziell heißt es, die Arbeitsagentur möchte so schnell wie möglich vermitteln. Am Wochenende? Ob die Einschließung bei aller Digitalisierung nicht eher eine Disziplinarmaßnahme ist?

Über eine Zugfahrt

Während einer Zugfahrt beantwortet sich die Frage „Was ist typisch deutsch?“ von alleine. Typisch deutsch ist, wenn Reisende mit Reservierung ihren reservierten Platz belegen auch wenn der Wagen leer ist und bessere Plätze verfügbar sind….

Über Hochhäuser in Honolulu

Hawai’i-Five-O war der Beitrag der Kulturindustrie in den 70-Jahren, der das Bild von der Insel und dem amerikanischen Bundesstaat in Deutschland geprägt hat. Hochhäuser als Kathedralen des Kapitalismus zeigten sich bereits im Trailer neben Strand und Meer. Wer leibhaftig in Downtown Honolulu zwischen ihnen, dem Meer, dem dortigen Strand und Waikīkī Beach gestanden hat empfindet eben nicht schal. Ein tiefes Gefühl des Glücks, der Freude durchströmt die Seele beim Anblick der Unterschiedlichkeiten. Hawai’i und speziell Honolulu bleiben ein Sehnsuchtsort…

Über einen Sonntag 6

Wo ist die Pflicht geblieben? Wo hat sich der Zwang versteckt? Wo verkrümelt sich das verdinglichte Bewußtsein? Morgentliches Schwimmen im Pool, der Strandspaziergang am Vormittag, der Mittagschlaf scheinen frei davon zu sein. Das Lesen der Sonntagszeitungen gibt eine Menge preis. Das 7-Gänge-Menü am Abend ist sich noch nicht sicher darüber. Das Gute-Nacht-Stout weiß nichts von solchen Dingen. Twitter, das Gesichtsbuch, Swarm und Instagram sind prall gefüllt. Das Blog versucht sich fern zu halten.

Über den ersten Advent

Der erste Advent ist prall gefüllt mit Couchsitzen, Lesen, klassische-Musik-hören, Essen, Nichtstun und all die Nicht-Tätigkeiten in Kontemplation und rund um Urlaub. Nur nicht hetzen, nicht machen, nicht aktiv sein…. Herrlich!

1. Advent
1. Advent

Steckdosen am Strand von Kaua’i

Unsere kleine Gesellschaft fährt die kurvige Küstenstraße vom Kilauea Lighthouse, vorbei an den Strandhäusern der Reichen und Schönen, in Richtung Anini Beach. Wir machen dort eine Lunchpause in einem Pavillon direkt vor dem Strand. Der Pavillon ist zu allen vier Seiten offen, enthält zwei große Tische und vier Bänke aus Beton. An unserem Nachbartisch sitzt ein junger Mann mit einem Ukulelenkoffer und schreibt fleißig in sein MacBook. Irgendetwas an dem Anblick des Schreibenden ist irritierend. Er hat das Ladekabel des MacBooks mit einem Pfeiler des Pavillons verbunden und bei genauerem Hinsehen wirk klar, daß in dem Pfeiler zwei Steckdosen verbaut sind. Insgesamt zwei Pfeiler des Pavillon sind mit Steckdosen ausgerüstet. Steckdosen am Strand im Nirgendwo.

Auch am Strand von Waikiki in Honolulu, sind ähnliche Pavillons verbaut, ob sie allerdings Steckdosen enthalten entzieht sich meiner Kenntnis.

Steckdosen am Strand von Kaua'i
Steckdosen am Strand von Kaua’i

Figuration des Badetuchs

Die Kulturtechnik der Körperpflege ist uralt und wurde bereits von den Ägyptern vor tausenden von Jahren betrieben. In der heutigen Welt und hier insbesondere in Hotels, scheint diese Kulturtechnik auf wundersame Weise aufgespalten zu sein. Als Indiz dafür betrachten wir das Badetuch. Befinden wir uns in unserem ganz persönlichen Bereich – in unserem Zuhause – so verwenden wir nach jeder Gelegenheit des Duschens oder Badens ein Badetuch. Das Badetuch ist groß und sehr weich. Es umschmeichelt unseren Körper, es streichelt uns, es spendet uns Wärme, es liebt uns und unseren Körper ohne Einschränkung. Begeben wir uns auf Reisen und wollen uns nach dem Duschen oder Baden auf dem Hotelzimmer in das Badetuch hüllen so treffen wir auf etwas höchst Unerfreuliches. Das Badetuch hat die Größe eines Taschentuchs, es ist kaum als Lendenschurz zu gebrauchen, es kratzt und duftet oft genug streng nach Desinfektionsmittel. Wir halten uns mit ihm so kurz wie möglich auf, nutzen das bißchen Trockeneigenschaft die es hat und flüchten so schnell wie möglich in unsere Wäsche. Ganz anders tritt uns das Badetuch im sogenannten Spa oder Schwimmbad eben des gleichen Hotels entgegen. Meist in beruhigender hellblauer Farbe, in imposanter Größe und mit einer Weich- und Zartheit, wie wir sie nur von unserem heimischen Badetuch kennen, wird es uns umhüllen. Wie kann das sein? Aufgrund welcher Gründe erscheinen uns unterschiedliche Badetücher und teilen uns in welche Figuration auf?

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2017

Meine Follower auf Instagram sehen mein 2017 etwas weniger selektiv als das 2016… Oder hab ich andere Inhalte gepostet? Wie dem auch sei … knorke war es auch diesmal.

2017
2017