Über die Arbeit in der Werbewirtschaft

Die Arbeit in der Werbewirtschaft kann viele begeistern. „Irgendwas mit Medien“ sind die Schlagwörter. Ein „gutes“ Photo, ein „guter“ Film, ein „guter“ Spruch, das wollen viele kreieren. Warum? Information, Aufklärung der potentiellen Kundïnnen als Zweck? Illusion. Der Zweck verwandelt sich in ein Mittel, es geht darum zum Kaufen zu bewegen. Manche nennen es Manipulation. Es ist ein Vorgaukeln von Notwendigkeiten, die keine sind, was die Rezipientïnnen auch wissen und sich den Praktiken trotzdem ergeben. Die Arbeit auch in der Werbewirtschaft ist Selbsterhalt für die dort Tätigen und damit notwendig. Manchmal kommt der Punkt, da wird der Widerspruch zwischen dem, was sie einmal erreichen wollten und das, was sie tun, zu groß. Was dann? Wie können sie darüber hinausgehen?

Diese Machart ärgert mich

Im Zeitmagazin von dieser Woche ist die folgende Werbung zu sehen:

Der geneigte Betrachter wird an dieser Werbung möglicherweise keinen Anstoß nehmen, mich befremdet sie jedoch. Adressat der Werbung ist die „werberelevante“ Zielgruppe der 14 bis 49 jährigen, eventuelle Nutzer des Produkts sollen Verbraucher ab 55 Jahren sein. Diese werden aber nicht selber angesprochen, sie sind ja nach der, in der Werbung herrschenden Altersdoktrin, werbetechnisch tot. Also geht man den Umweg über ihre Kinder bzw. Enkel gehen. Was für ein Menschenbild liegt dem eigentlich zugrunde? Auf der einen Seite soll der Mensch deutlich länger arbeiten, die Regelaltersgrenze ist erhöht, auf der anderen Seite scheint er als Konsument ab 50 Jahren zunehmend zu regressieren und zu verblöden.
Übrigens, Steve Jobs wird im kommenden Jahr 55 ebenso Bill Gates. Bin ja mal gespannt ob die von ihren Kindern auch so ein Mobile bekommen.