Über don’t meet because it’s Thursday

Das Wort „Leadership“ bewirkt eine Gänsehaut und das Zusammenziehen der Nackenmuskulatur. „Führung“ ist eine personifizierte Form des gesellschaftlichen Drucks, „Führungsprinzipien“ ihre Anwendung.

„Don’t meet because it’s Thursday“ ist ein negativ formuliertes „Führungsprinzip“. Nicht die Geschäftigkeit, nicht die Anwesenheit zählen. Auch die beliebten Sätze – das haben wir immer schon so gemacht; das haben wir noch nie gemacht – die Killer- und Todschlagphrasen jeglicher Veränderung werden damit negiert. Empirisch wird das Prinzip obstruiert indem Arbeitsprozesse so gestaltet werden, daß Geschäftigkeit und Anwesenheit doch trotz gegenteiliger Verlautbarung wieder als wesentliche Faktoren gesehen werden. Und Beharrungskräfte in der Organisation nehmen gemeinhin die Stärke der Gravitation Schwarzer Löcher ein. Trotzdem, das Prinzip bietet Chancen, denn es läßt Raum für das Finden von unbekannten Lösungen. Die Frage ist nur, in welcher Konstellation innerhalb der Organisation es sich verwirklichen läßt?

Über disagree and commit

Das Wort „Leadership“ bewirkt eine Gänsehaut und das Zusammenziehen der Nackenmuskulatur. „Führung“ ist eine personifizierte Form des gesellschaftlichen Drucks, „Führungsprinzipien“ ihre Anwendung.

„disagree and commit“ hat seine eigene Rationalität zur Handlungsfähigkeit von Organisationen: Widerspruch muß stattfinden können sonst ist zu viel Dampf im geschlossenen Kessel, Commitment soll die Entscheidung absichern, „disagree und commit“ soll den Entscheidungsprozeß beschleunigen in einer Welt voller Menschen, die sich selbst für aufgeklärt und wissend halten und in der „par ordre di mufti“ kein Entscheidungsprinzip mehr sein kann. Aber ist „disagree and commit“ nicht auch nur ein fahler Schein vermeintlich autonomen Handelns und die Zustimmung zu diesem Prinzip eine Hinwendung zu noch mehr Heteronomie?

Fragen zu Autonomie

In dieser Woche gab es eine Diskussion auf Twitter zu Autonomie, die mich heute noch nachdenklich zurückläßt. Autonomie stellt sich mir danach als ein entweltlichter Zustand da. Allerdings sind wir Menschen doch bedingte Wesen, erscheinen nicht einfach so in der Welt sondern brauchen Fürsorge, die Sprache ist schon da und verbindet uns mit anderen Menschen, sprechen wir mit uns selbst, sprechen wir mit der Sprache der Gesellschaft. Wir sind umzingelt von Üblichkeiten, die vor uns bereits erschienen sind und die uns bedingen. Die Erfindung der Uhr zwingt unser Leben in ein Zeitregime, das das Gegenteil von Autonomie ist. Was also könnte Autonomie eigentlich sein? Selber denken und sich ein Urteil bilden scheint mir in das Konzept von Autonomie zu passen. Dazu aber braucht es Zeit. Autonomie scheint bedingt durch Zeit. Darüber muß ich weiter nachdenken.