2024

Der Blick liegt in 2024 auf dem Essen, das Bier tritt zurück.

topnine 2024

Das neue Jahr wird sicher herrlich werden.

Gleichzeitigkeit?

Gleichzeitigkeit bei akademisch bierologischen Namensaktivitäten in der aktuellen Woche: Der Gasthörer bespricht im Seminar das Kapitel „Einbruch des Namens in das Chaos des Unbenannten“ aus Hans Blumenbergs „Arbeit am Mythos“. Der Brauer ordnet seine Angebotstafel mit neuen Schriften und benamt die Mehrzahl der nur mit Sorte benannten Biere.

Die einzig Wahre

Der eine Lebensmittelhändler des Vertrauens hat ausschließlich die Dresdner Variante im Sortiment, die Variante, die zum Würzfleisch passt. Der andere hat mehrere Varianten im Sortiment aber auch das Orginal, die einzig Wahre, die von Lea & Perrins. Sie ist die teuerste und sie wird seltener gekauft; der Staub auf ihren Schultern, dort wo der Flaschenhals ins Bauchige übergeht, zeugt davon. Sie trägt ihn mit Stolz, Patina. Und sie trägt den Namen der Grafschaft nicht des Ortes wie die anderen.

2023

Das Jahr 2023 ist ikonographisch auf ein vorpandemisches bierologisches Niveau gestiegen. Der Entspannungslevel hat ebenfalls zugelegt. Alles in allem kein schlechtes Jahr.

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Wie wohl das Jahr 2024 werden wird?

2021

Wie 2020 ist auch 2021 ikonographisch ein Jahr ohne Wurst & Bier, dafür mit einem ordentlichen Überschuß Narzissmus. Wie wohl das Jahr 2022 werden wird?

topnine 2021
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Über die Mikrowelle

Sie ist ein Ärgerniss, die Mikrowelle: sie funktioniert. Über zwanzig Jahre alt – die Farbe hat sich verändert, die Technik mit Drehknopf und einem Zeitdisplay ist alt – funktioniert sie noch wie am ersten Tag. Schön wäre doch eine Mikrowelle, inklusive Grill vielleicht, mit allem technischen Firlefanz wie Tastaturen, Programme, viel Blinkendem und Internet. Aber nein, die alte Mikrowelle macht brav seinen Dienst. Damit sagt sie etwas und sie wird verstanden.

Über den ungenutzten Einkaufszettel

Prophylaktisch wird der Einkaufszettel geschrieben und zwar auf anlogem Papier, nicht in Binärschrift. Die Einkaufszettel sind kleine Zettel, in post-it-Größe, zurechtgeschnitten aus größeren, auch benutzten Papierformaten. Der Inhalt der Einkaufszettel wird genau besprochen; er bezieht sich auf die Lebensmitteleinkäufe einer Woche. Nach einem Einkauf wird der Zettel geprüft und das Erworbene durchgestrichen.

Zwiebeln fehlten nach dem Wochenendeinkauf. Der Einkaufszettel war während des Einkaufs mit dabei aber nicht gelesen. Es wurde einfach vergessen auf den Zettel zu schauen. Haarkötter hat recht: Notizen sind dazu da, die verschriftlichten Gedanken zu vergessen um Platz für neue zu machen. Die Zwiebeln waren auf dem Einkaufszettel und nicht im Kopf. Es bedarf der Übung während des Einkaufs auf den Zettel zu schauen…

Über einen winzigen Genuss

Allenthalben entsteht und vergeht Genuss. In der Pandemie scheint das Vergehen häufiger zu sein. Wenn der Stress zunimmt – wie kann da Muße sein, Genuss verdorrt. Ein geeigneter Moment des Genusses ist das Schlafengehen: die Muskulatur entspannt sich im ersten Liegen, Druck weicht vom Körper, der Leib öffnet sich.

Die Naturwissenschaft spricht gegen den Genuss von Schokolade am Abend; durch Inhaltsstoffe wie Koffein hilft sie nicht in den Schlaf. Ein kleines, 3 Gramm schweres Täfelchen aus Bitterschokolade auf die Zunge gelegt, schmiegt sich sanft an den Gaumen und schmilzt langsam mit herrlichem Geschmack.

Seit Beginn des Jahres gebe ich mich diesem winzigen Genuss hin, fühle mich wunderbar dabei und schlafe lächelnd ein. In der verbleibenden kalten Jahreszeit wird dieser Genuss jedenfalls nicht vergehen.