Der Blick liegt in 2024 auf dem Essen, das Bier tritt zurück.

Das neue Jahr wird sicher herrlich werden.
Der Blick liegt in 2024 auf dem Essen, das Bier tritt zurück.

Das neue Jahr wird sicher herrlich werden.
Gleichzeitigkeit bei akademisch bierologischen Namensaktivitäten in der aktuellen Woche: Der Gasthörer bespricht im Seminar das Kapitel „Einbruch des Namens in das Chaos des Unbenannten“ aus Hans Blumenbergs „Arbeit am Mythos“. Der Brauer ordnet seine Angebotstafel mit neuen Schriften und benamt die Mehrzahl der nur mit Sorte benannten Biere.
Das Jahr 2023 ist ikonographisch auf ein vorpandemisches bierologisches Niveau gestiegen. Der Entspannungslevel hat ebenfalls zugelegt. Alles in allem kein schlechtes Jahr.

Wie wohl das Jahr 2024 werden wird?
Elf Monate ohne die Zwänge der Tretmühle, ohne Arbeitsleid, tun mir als Rentner gut. Wie wohl das Jahr 2023 werden wird?

Wenn liebgewonnene Rituale nicht mehr durchgeführt werden, wenn das Treffen mit Freundïnnen nicht mehr stattfinden kann, dann scheint das Leben schwierig zu werden, es scheint leer zu sein. Was aber, wenn das nicht wirklich viel ausmacht. Wäre das unsozial oder das Frozen Man Syndrom…?
Wer mit dem Bestehenden unzufrieden ist tut gut daran dieses genau zu analysieren oder einen Blick in die Vergangeheit zu tun. Bier im Henkelmann zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen war eine Üblichkeit. In Kreuzberg wird dieses in der Markthalle Neun erneut popularisiert und der Gegend damit eine wunderbare Trinkkultur zurück gegeben. Das lose Bier, deutlich billiger als der Flaschenverkauf macht der Nachbarschaft damit ein preislich sehr gutes Angebot und leistet einen Beitrag zur Befriedung nach den Irritationen rund um die Halle. Ästhetisch sind die Trinkflaschen in der tat….
Im Frühjahr ist da dieses gemütliche Gebrummel – die ersten Hummeln sind unterwegs. Später dann das hellere und geschäftigere Gebrummel der Bienen. Jetzt zu Beginn des Augusts ist das helle Sirren der Wespen zu hören. Auch sie sollen nützlich sein. Nützlichkeit im Sinne von Fressen und Gefressenwerden. Blieben sie auf den Feldern, Wiesen und in den Wäldern – warum nicht. Sie gehen in der bebauten Welt an den Tellern, Schüsseln und Gläser der Menschen auf Jagd. Sie kommern nahe und haben Stacheln. Das macht sie nicht sympathisch und Stoizismus ist keine sehr verbreitete Tugend. Jedes Jahr dasselbe Theater…