Die Sache mit der Jodelei

Beim Lesen in der papiernen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung fällt mir ein Artikel über Jodel auf. Was das ist sagt der Link. Zu meiner Überaschung existiert die Applikation seit 2014 und ich könnte Stein auf Bein schwören noch nie von ihr gehört zu haben. Weder in irgendeinem journalistischen Format, der Twittertimeline noch im Gesichtsbuch oder im persönlichen Gespräch bin ich über Jodel gestolpert. Selbst als Gasthörer der FU Berlin ist mir die App dort nicht in den Räumlichkeiten begegnet. Natürlich lade ich sie runter und schaue mir auch einzelne Channel an: Foodporn und FU Berlin könnten interessant sein.

Was mich allerdings verwirrt ist die Tatsache erst heute von der Applikation zu erfahren. Ist das dieses Älterwerden und/oder eine (damit) verbundene selektive Wahrnehmung… ?

Über die Klobrille

Ich frage mich ob die Digitalisierung bei der Klobrille Einzug gehalten hat und muß feststellen, daß das bereits seit den achziger Jahren der Fall ist. Zwar nicht unbedingt in Berlin, Deutschland oder Europa sondern am andere Ende der Welt in Japan, wie die Wikipedia weiß. Das erstaunt mich dann doch, hielt ich bisher unsere, mechanisch sich selbst absenkende Klobrille den Gipfelpunkt der Toilettentechnologie. Ich bin eines besseren belehrt und freue mich darüber.

Klobrille
Klobrille

Ich werde meinen Kumpel Roger beim Bier danach befragen …

Hemden im Internet

Voller Enthusiasmus mache ich mich auf die Suche nach Hemden im Internet. Bei einem Onlinefashionshop bekomme ich einen ordentlichen Rabatt sodaß die Hemden der Marke, die mich interessieren, doch spürbar billiger sind statt einem unrabattierten Preis von 99,95€. Hemden dieser Marke trage ich als Businesshemden zum Anzug denn es ist die mir einzig bekannte Marke, die schwarze Langarmhemden mit Button-Down-Kragen herstellen. Ich suche allerdings diesmal karierte Langarmhemden mit Button-Down-Kragen und freue mich zunächst sehr über das Angebot. Bei genauerem Hinsehen stelle ich fest, daß es sich ausschließlich Hemden in Slim-Fit-Form handelt. Grauenhaft, erinnert das an die taillierten Hemden der 1970ger Jahre. Ich trage ausschließlich Regular-Fit-Form, was auch den Vorteil hat bestimmte Partien am Körper mit Wohlgefallen zu verhüllen. Schade, so wird es nichts mit den Hemden aus dem Internet. Ich gehe statt dessen ins Kaufhaus des Vertrauen der Holden und kaufe mir zwei karierte Langarmhemden in Regular-Fit für 19,95€ pro Hemd ganz analog. Da freut sich auch der Sparfuchs in mir.

Piratenente

Die Kurzreise nach Hamburg bringt aus dem Hotel des Vertrauens eine neue Mitbewohnerin nach Kreuzberg – eine Piratenente. Sie fühlt sich sofort zwischen den hier lebenden Artgenossen wohl. Da sind eine Kapitänsente, eine Seefahrerente, eine Taucherente, eine Conciergeente und noch einige mehr. Allerdings sind diese gegenüber der neuen Mitbewohnerin etwas zurückhaltend, sind sie doch von den hochgezogenen Augenbrauen und der Axt irritiert. Da die Piratenente mich entzückt, folgt ein Photo auf dem Fuße samt algorithmischer Bildverbesserung mit Perfectly Clear, etwas algorithmischem Blurring mit Tadaa SLR und etwas Lux und Helligkeit mit Instagram. Auch Artwork ist selbstverständlich willkommen und Prisma bietet dafür mit dem algorithmischen Filter, benannt nach dem großen indischen Künstler Thota Vaikuntam, den richtigen satten Gelbausdruck.

Piratenente
Piratenente

Die wundersame Instagram-2-flickr-bridge

Manchmal ist Technik besonders störrisch. Da schimpfe ich mit den Dingen als wären sie Menschen und könnten mich verstehen. Die Instagram-2-flickr-bridge ist so ein Ding. Sie setzte im vergangenen September völlig aus. Alles Löschen und Neuerstellen brachte nichts, selbst der Einsatz von iftt blieb erfolglos. Heute schaue ich zufällig auf meine flickr-Seite und sehe, daß seit September diesen Jahres Photos funktionsgemäß übertragen werden. Ein geschlagenes Jahr fast auf den Tage genau bleibt die Bridge stumm. Sehr, sehr wundersam oder wohnen Kobolde nicht nur in Fahrstühlen?

Edvard Munch und der Burger

Über Prisma und wie ich es nutze berichtete ich bereits. Dass damit Essensbilder nicht unbedingt „verbessert“ werden sondern beim Betrachter einen eigenen Blick entstehen lassen können bemerkte ich ebenfalls. Der Filter „Der Schrei“ nach vier Werken von Edvard Munch gibt dem „Punkin Beef Burger“ mit gebratenem Kürbisfleisch einen interessanten Spin. Ob Edvard Munch einen Burger so gemalt hätte?

Und nun noch ein Finger-Pulsoximeter

Die Holde hat sich ein Finger-Pulsoximeter gekauft. Was das Gerät macht samt dem innewohnende Verfahren liest sich hier einfach. Natürlich werde ich gleich mit gemessen, diene als eine Art Referenz.

Finger-Pulsoximeter
Finger-Pulsoximeter

Ein weiteres Verfahren samt Gerät zur Überwachung der Körperfunktionen ist also in unseren Haushalt eingezogen und das hat mich angeregt, die Verfahren bzw Geräte, die wir besitzen, einmal auf zulisten:

Eine Waage zur Messung des Körpergewichts.
Mehrere Thermometer (mit Quecksilber als auch digital) zur Messung der Körpertemperatur.
Ein Brustband und jeweils ein Empfangsgerät in Fahrrad- und Ruderergometer zum herzfrequenzgesteuerten Training.
Ein Formular aus starkem Papier zum Protokollieren des Widerstands, der Dauer der Übung sowie Datum des Krafttrainings.
Ein Finger-Pulsoximeter zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut.

Diese Verfahren und Geräte scheinen nicht die Speerspitze der vernetzten Digitalisierung zu sein, die Protokollierung der Daten wird nur beim Krafttraining angewandt. Das spiegelt unsere Haltung zur Überwachung von Körperfunktionen wider: Messung ausschließlich um Abweichungen vom Zustand der Gesundheit zu ermitteln bzw als Erinnerungshilfe zum letzten Training. Keine Messungen zum Zwecke der Optimierung von Fitness, denn die Optimierung von Fitness kennt keine Grenze sondern ist eine selbstgewählte Tretmühle ohne Ausgang und damit sinnlos.

Über Prisma

Der Hype um die Prisma App hat sich binnen vier Wochen gelegt. Ausprobiert habe ich diese interessante Foto-Filtertechnologie ebenfalls und behalte sie auch weiter auf dem Device installiert. Die Filtertechnologie habe ich an Räumen wie die Perspektive in einem Hallenbad, an Gebäuden wie an einem neunstöckigen Wohngebäude, an Personen und natürlich an verschiedensten Gerichten ausprobiert. Prisma ist keine Fotoverbesserungstechnologie wie „Perfectly Clear“, „Tadaa SLR“ oder „SKRWT“ sondern transformiert Fotos in den Stil „alter“ und „junger“ Meister wie Mondrian oder Lichtenstein.

Hallenbad
Hallenbad
Paar
Paar

Weiterlesen

Heute ist Handtuch-Tag

Heute ist Towel Day und was der Tag sein will erklärt die Wikipedia sehr schön hier. Im vergangenen Jahr habe ich das Haus mit Handtuch verlassen und instagrammiert, in diesem Jahr ebenfalls ein „Selfie“ gepostet.

Towel Day 2015
Towel Day 2015

So ein Handeln ist vor mir selbst erklärungsbedürftig, habe ich kein Buch von Douglas Adams gelesen und an die Verfilmung von „Per Anhalter durch die Galaxis“ nur eine schwache Erinnerung. Ich bin also kein Fan. Warum sollte ich andere Menschen nachahmen? Das Erlangen von Aufmerksamkeit ist nicht wirklich stichhaltig und das Gefühl zu einer Gruppe (Fans) zu gehören erklärt das Handeln ebenfalls nicht. Es geht eigentlich nur darum (zur Entlastung?) Blödsinn, Quatsch, etwas Verrücktes zu machen und dafür in anderen, gewichtigeren Kontexten vernünftig zu handeln. (Ich soll früher soetwas wie der Klassenclown gewesen sein behaupten meine Eltern, die Erinnerung daran ist aber ausgelöscht)

Towel Day 2016
Towel Day 2016

Einen schönen Towel Day!