Kurzbesuch auf der Biermeile

Vor zehn bis fünfzehn Jahren war mein letzter Besuch auf dem Internationalen Berliner Bierfestival und dieses Wochenende ist es wieder mal soweit. Ich bin in Gesellschaft, wir sind an handwerklich produzierenden Brauereien interessiert. Es ist heiß, viel zu heiß für einen längeren Besuch. Wir besuchen u.a. die Stände von Bierlinie, Brewdog, Rollberg, Braukunstkeller und Dérer. Einige Kühlmaschinen sind zu schwach, die offerierten Biere daher zu warm.

Ein wirklich herausragender Sud ist das Salted Lime Wit/Gose von Vagabund, das Dérer am Hahn hat. Sehr erfrischend, säuerlich und leicht mit 4,8% ist das ein Bier, das sich ausgezeichnet bei der Hitze trinken läßt. Der Gemeinschaftssud von Braukunstkeller und Kehrwieder Kreativbrauerei, das „historische“ Köpenicker Moll, ein Rauchbier mit Rauch- und Sauermalznoten und 5,2% wird auf Maulbeerbaum-Chips gelagert. Es wird in der Flasche gereicht. Ich finde das Bier interessant, hat aber eine Trinktemperatur von deutlich über 6 Grad, eine erneute Verkostung wäre angemessen.

Die Biermeile versteht sich als eine internationale Veranstaltung mit 340 Brauereien aus 87 Ländern mit ca. 2400 Bieren und erwartet 800.000 Besucher über drei Tage. Das ist für die Veranstalter ein Erfolg. Mein Besuch im nächsten Jahr ist offen.

Bericht zum Craft Beer Crawl der Bierinseln Berlin

Der mit Spannung erwartete Tag ist da, der Craft Beer Crawl der Bierinseln Berlin beginnt. (Felix schreibt über die Hintergründe, die Bedeutung der Bierinsel Initiative wie immer kenntnisreich in diesem Post.) Eine Route habe ich mir bereits festgelegt. Alle ausgesuchten Bierinseln auf diesem Kurs sind Gelegenheiten, die ich noch nicht besucht habe. Eine Menge neuer Eindrücke erwarten mich.

Pünktlich um 12 Uhr geht es mit der U6 vom Mehringplatz zur Seestraße, dann sind es nur ein paar Schritte zu Fuß bis zur ersten Bierinsel, der Vagabund Brauerei. Beim Betreten des Taprooms habe ich das Gefühl einer Zeitreise in die Vergangenheit. War ich doch in einem anderen Leben rund um die damalige TFH und im Afrikanischen Viertel unterwegs. Der Taproom erinnert in Lage und Ausstattung daran. Vier Biere sind am Hahn, ich wähle drei davon aus und bitte den Vagabunden mir die richtige Reihenfolge zu benennen, in der ich die Biere verkosten soll, das Ergebnis ist folgendes:

Vagabund Brauerei: von rechts, Double IPA 7,1%, Szesuan Saison 5,2%, Rainer`s Rye Saison 7,5%
Vagabund Brauerei: von rechts, Double IPA 7,1%, Szesuan Saison 5,2%, Rainer`s Rye Saison 7,5%

Die Gläser empfinde ich sehr angenehm, die Temperatur der Biere ist an diesem doch heißen Tag auf den Punkt. Die drei Biere schmecken mir ausgezeichnet und ich bin mir sicher, daß dies nicht mein letzter Besuch bei Vagabund sein wird.

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Route der Bierinseln Berlin

Was die „Bierinseln Berlin“ sind, ist hier zu lesen. Der famosen Craft Beer Crawl lege ich meine persönliche Route zugrunde. Sie beginnt im Wedding, führt über Gesundbrunnen nach Prenzlauer Berg und Mitte und endet schließlich in Kreuzberg. Von den insgesamt 21 Bierinseln besusche ich sieben, zusätzlich kommt noch die Stammbar dazu. Die Route mit den Taprooms und Besuchszeiten sind auf den folgenden beiden Bildern aus Swarm zu sehen:

craft beer crawl 1
craft beer crawl 1
craft beer crawl (2)
craft beer crawl (2)

Ein umfangreicherer Post zur „Bierinseln Berlin“ folgt in den nächsten Tagen.

Mächtig was los

Das Straßenfest zum zwanzigsten Karneval der Kulturen besuchte ich, den Üblichkeiten folgend, gleich am ersten Tag, am Freitagnachmittag. Zu der Zeit erwartete ich, wie jedes Jahr, noch wenig Publikum und gutes Durchkommen um die Strecke schnellen Schrittes abzulaufen und mir interessante Aussteller zu merken, die ich dann gezielt besuchen könnte. Aber – Überraschung das Straßenfest war schon gut besucht, insbesondere am Waterloo-Ufer drängten sich bereits die Interessenten. Es war also mächtig was los.

Waterloo-Ufer
Waterloo-Ufer

Das Angebot war eigentlich wie jedes Jahr, auffällig nur die Zahl der „Vodka-Bars“. Vodka scheint einen Hype zu erfahren.

Ich aß ein sehr leckeres Schaschlik, trank dazu verschiedene Vodka und zum Abschluß ein Augustiner gegen den Durst. Internationale Biere waren selbstverständlich präsent, Craftbiere nicht oder so unscheinbar präsentiert, daß ich sie übersah.

In der Erwartung noch deutlich erhöhter Besucherzahlen verzichtete ich auf weitere Besuche an den Folgetagen. Im kommenden Jahr dann wie üblich.

Mein erster Tweet

Irgendwie scheint gerade wieder ein Meme auf Twitter zu laufen: „Mein erster Tweet“. Hier der dazugehörige Link.

Mein erster Tweet war auf einer Weihnachtsfeier am 6.12.2007 zu „fortgeschrittener Stunde“. Der Inhalt spricht für sich:

Der erste Tweet
Der erste Tweet

Eine Herzliste für 2014

Die Zeit zwischen den Jahren scheint eine besondere, teils heitere, teils nachdenkliche, Stimmung bei den Menschen hervorzurufen. Frau Dingens erstellte sich gestern eine Herzliste für das kommende Jahr. Sie meint damit nicht eine Liste guter Vorsätze, die sich eh in Luft auflösen ehe das neue Jahr begonnen hat sondern eine Liste von Aktivitäten „…was aber im Alltag auf Grund von Zeitmangel, Stress oder fehlender Ruhe meist untergeht“. Ich finde die Idee famos. Allerdings modifiziere ich die Liste für mich noch ein wenig und nehme keine Aktivitäten auf, die ich als verpflichtend ansehe, die ich zu mir selbst mit den Worten des „müssens“ oder „sollens“ spreche wie z.B. ich müßte mal wieder zum Krafttraining gehen. Nein, die Liste soll „freie“ Aktivitäten enthalten, die hoffentlich nicht durch das Niederschreiben zum Müssen oder Sollen mutieren.

1. öfter nach Westdeutschland reisen
2. mit der Holden in den Zoologischen Garten bzw. Tierpark gehen
3. eines meiner beiden Berlinbücher von Franz Hessel lesen
4. einen Fisch niedertemperaturig garen
5. eine interessante Nachfolgespielerei für den Nabaztag finden

Die Liste sei ggf. modifizierbar.

Zwischen den Jahren

Die Redewendung „Zwischen den Jahren“ hat es tatsächlich zu einem Eintrag in die Wikipedia geschafft. Dort werden Herkunft und Sinn sehr schön in aller Kürze dargestellt.

Für mich ist „Zwischen den Jahren“ der Zeitraum vom 27.12. bis zu Silvester und hat von Kindesbeinen an seine sehr eigene Bedeutung. Festgesetzt im „elterlichen Gefängnis“ an den Weihnachtsfeiertagen war der 27.12. der erste Tag, an dem meine Freunde und ich uns wieder trafen. Als Kurze im Juvenilstadium besorgten wir uns von irgendwoher Ladyknaller und Chinakracher. Die Matten der Ladykracher bauten wir mit ungeheurer Geduld auseinander um dann die Tage bis Silvester einen Haufen Dinge, von Auspuffrohren oder Baumrinden bis zu Briefkästen und Schneehaufen, mit den Knallern zu traktieren. Das große Finale unseres Tuns war natürlich der Silvesterabend. Später dann, als Jugendlicher wurden zwischen den Jahren Folgen des Beat-Clubs wiederholt, die wir jeden Nachmittag im TV sahen. (Die Fernsehlandschaft war eine deutlich andere als heute) Das Lebenstempo damals war ein ganz anderes, so war die Zeit deutlich gedehnt und diese fünf Tage erlebte ich als fast endlos.

Heute empfinde ich die Tage ähnlich denn ich versuche sie dem aktuellen Alter angemessen, wie „damals“ zu verbringen. Zurück vom Weihnachtsbesuch ist dieser Zeitraum ohne Termine, ohne To-Do-Listen und ohne Verpflichtungen. Auch die täglichen Handlungen wie beispielsweise das Frühstücken sind entschleunigt. So ist dieses „Zwischen den Jahren“ also völlig leer um das Lebenstempo zu drosseln und die Zeit zu dehnen. Ich fühle mich gut dabei.

Über den Papst

Im Hofbräuhaus Früh soll ein moderner Papst gesichtet worden sein. Meine Kölner Freunde können das sicher überprüfen. Ich selber habe einen in der niedersächsischen Provinz, weit, weit am Ostzipfel des Braunschweiger Landes photographiert. Er ist zwar nicht mehr funktionsfähig aber mit wohligen Schauern erinnere ich mich an das vergangene Jahrhundert als er noch in Betrieb war und ich ihn ebenfalls das ein oder andere Mal in Gebrauch nahm.

Papst, Pabst, Kotz- oder Speibecken
Papst, Pabst, Kotz- oder Speibecken

Warum nun so ein Spei- oder Kotzbecken die Benamung Papst erhalten hat weiß natürlich die Wikipedia, die ich ausführlich zitieren darf:

In der Studentensprache wird das Speibecken Pabst oder Papst genannt. Ersteres sei angeblich vom lateinischen Verb pabere (spucken, speien) abgeleitet – tatsächlich ist dieses Wort in keinem Wörterbuch verzeichnet –, eher kann es auf die üblichen Schreibvarianten im mittelhochdeutschen (p/b wie z. B. auch k/g) zurückgeführt werden kann. Die Bezeichnung Papst (Babst) aus dem althochdeutschen Wort bâbes für den Abtritt und für einen Toilettenstuhl (in Anspielung auf den „Stuhl Petri“) ist bereits im 16. Jahrhundert bei Johann Fischart nachgewiesen und findet sich mundartlich und studentensprachlich im Zusammenhang mit Erbrechen überwiegend in protestantischen Gebieten. Hier ist auch schon das Verb papsten für sich übergeben belegt. Für den Begriff des Erbrochenen gilt in der Studentensprache das Wort „Papstat“. Die frühe Übernahme in die Studentensprache als Synonym für Speibecken oder Toilette sollte Ausdruck einer besonderen Verachtung der römischen Kirche sein.

Was ich mich allerdings frage ist, ob so ein Papst ein typisches Männerding darstellt.

Burg Eisenhardt

Ein kurzer Ausflug zur Burg Eisenhardt bei Bad Belzig samt Burgbräubierverkostung war der kulturelle Teil am heutigen Ausflug. Für das Besteigen des Burgturms braucht es schon etwas Kondition, dafür wird man mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Die alten Baumeister wußten schon warum.

Blick von der Burg
Blick von der Burg

Wenn mich Glotze fasziniert – Summer of Rebels

Glotze abseits ausgetretender Pfade kann mich faszinieren und Arte tut dies seit Anfang Juli mit seinen Themenabenden „Summer of Rebels“. In dieser Serie werden bis Anfang September Musiker und Schauspieler, die die Kultur und insbesondere die Popkultur mit ihrer rebellenhaften Attitude beeinflußten porträtiert und ihre Werke gezeigt. Jeder Themenabend steht steht unter einem eigenen Motto:

8.07.2012: Rebel Attitude
15. 07.2012: Bad Boys
22. 07.2012: Soft Rebels
29.07.2012: The Wild Ones
5. 08.2012: Bad Girls
12. 08.2012: Romantic Rebels
19. 08.2012: Young Rebels
26. 08.2012: Music Rebels
2. 09.2012: On The Road

Heute Abend, zum Thema „The wild Ones“, stehen bei mir einerseits Marlon Brando

und andererseits die Doors im Mittelpunkt des Interesses.

Besonders freue ich ich mich auf die Folge „Bad Girls“ in der nächsten Woche sowie die Folge „Music Rebels“.