Der Blick liegt in 2024 auf dem Essen, das Bier tritt zurück.

Das neue Jahr wird sicher herrlich werden.
Der Blick liegt in 2024 auf dem Essen, das Bier tritt zurück.

Das neue Jahr wird sicher herrlich werden.
Gleichzeitigkeit bei akademisch bierologischen Namensaktivitäten in der aktuellen Woche: Der Gasthörer bespricht im Seminar das Kapitel „Einbruch des Namens in das Chaos des Unbenannten“ aus Hans Blumenbergs „Arbeit am Mythos“. Der Brauer ordnet seine Angebotstafel mit neuen Schriften und benamt die Mehrzahl der nur mit Sorte benannten Biere.
Der eine Lebensmittelhändler des Vertrauens hat ausschließlich die Dresdner Variante im Sortiment, die Variante, die zum Würzfleisch passt. Der andere hat mehrere Varianten im Sortiment aber auch das Orginal, die einzig Wahre, die von Lea & Perrins. Sie ist die teuerste und sie wird seltener gekauft; der Staub auf ihren Schultern, dort wo der Flaschenhals ins Bauchige übergeht, zeugt davon. Sie trägt ihn mit Stolz, Patina. Und sie trägt den Namen der Grafschaft nicht des Ortes wie die anderen.
Das Jahr 2023 ist ikonographisch auf ein vorpandemisches bierologisches Niveau gestiegen. Der Entspannungslevel hat ebenfalls zugelegt. Alles in allem kein schlechtes Jahr.

Wie wohl das Jahr 2024 werden wird?
Elf Monate ohne die Zwänge der Tretmühle, ohne Arbeitsleid, tun mir als Rentner gut. Wie wohl das Jahr 2023 werden wird?

Ziemlich ungewöhnlich ist es schon: die LTE-Schnittstelle des iPhones hat sich selbst verloren. Wird es angeschaltet oder der Flugmodus deaktiviert kann die LTE-Schnittstelle kein Netzwerk konnektieren. Vier Balken und das LTE Symbol zeigen trotzdem vollen Kontakt. Wird 3G eingestellt und dann auf LTE umgestellt ist der Kontakt da. Desgleich passiert wenn die Wlan-Schnittstelle deaktiviert wird. Also nur wenn zuvor ein anderer Modus aktiv war findet LTE sein Netzwerk.
An dieses Eigenleben des Devices gilt es sich zunächst anzupassen.
Yottanisch wächst die Tarantel in dem gleichnamigen Scince-Fiction-Spielfilm von Jack Arnold aus dem Jahr 1955 nach Injektion eines Wachstumsserums. Bei Menschen injiziert führt das Serum zu Deformationen der Extremitäten und des Kopfes.
Yoktonisch ist ein Speichelstein der Ohrspeicheldrüse, der zu ähnlich aussehender Deformation, wie im Film, in der betroffenen Gesichtshälfte führt. Dabei geht der Speichelstein behutsam vor: er schmerzt nicht, er ist nicht zu fühlen, er lässt die Gesichtspartie ohne Vorwarnung unvermittelt in rasender Geschwindigkeit anschwellen. Er sorgt für Erschrecken und Ratlosigkeit bei den Betroffenen, die nicht vergehen sobald das Gesicht zügig abgeschwollen ist. Was war das? Was habe ich getan, fragt der Mensch. Der Stein bleibt weiterhin stumm und lässt sich mit der Spucke und was sonst noch so im Mund ist in die tieferen Stockwerke des Körpers spülen.
Xerotisch und strunzdumpf ist die Moralisierung der „Mitte“ als „fleißige“ durch den institutionellen politischen Liberalismus in Deutschland.
Tragikomisch mutet die Genauigkeit des Termins in zwei Monaten beim Bürgeramt an: 10:36 Uhr. Nicht 10:30 Uhr oder 10:35 Uhr oder 10:40 Uhr – nein 10.36 Uhr. Das verschlägt den Atem. Was will diese Genauigkeit ausdrücken, die sowieso nicht eingehalten wird? Ist der Ausdruck des Selbstverständnisses einer Verwaltung? Ist es nur eine Markierung ohne weitere Aussage? Wann ist der nachfolgende Termin anberaumt: 10:46 Uhr? Ist es ein Spiegel der theoretischen Arbeitszeit einer Mitarbeiterin, die am Tag sieben Stunden und einundzwanzig Minuten arbeiten muß?
Was wird wohl die Antwort darauf sein?